Junge Musiker begeistern im Brucknerhaus mit Bruckner-Symphonie

Loebenswerte Klangqualität mit UpperAustrianSinfonietta unter Peter Aigner

Eleonor Sophie Plöchl am Marimbafon und unter der umsichtigen Leitung von Peter Aigner © Reinhard Winkler

Das Bildungsangebot unserer Landesmusikschulen ist für unsere musikbegabten Kinder und Jugendlichen ein attraktives Angebot für sinnvolle Freizeitgestaltung. Der Weg führt oft über persönlichem Fleiß und Können und unter professioneller Leitung zum Zusammenspiel in Ensembles und sogar – wie bei der UpperAustrianSinfonietta (UAS) – zu einer erfreulichen Mitwirkung in einem Orchester.

Initiator und Gründer dieser Talenteschmiede ist der umtriebige Musiker, Bratschenlehrer und Dirigent Peter Aigner. Er führt seine jungen Musiker am Montagabend in den gut gefüllten Großen Saal des Brucknerhauses auf die Bühne und gestaltet ein anspruchsvolles Konzert mit einer guten Auswahl aus „Ungarischen Tänzen“ von Brahms, Parlow und Dvorak, die in günstigen Bearbeitungen ein beachtliches Klanggefüge mit Streichern und Bläsern ergaben.

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Geglückter Kurzausflug in die Moderne

Mit der jungen Tina Geroldinger (Jg. 2000) als Komponistin gab es Erinnerungen an Anton Bruckners Reiselust, der sich u.a. sehr für die Expedition zum Nordpol interessierte: also „A.Bruckners Traumreise“; ein geglückter Kurzausflug in die 2023 entstandene Moderne.

Aufstrebendes Talent am Marimbafon

Einen weiteren Höhepunkt bot die junge Lasbergerin und Marimbafon-Solistin Eleonor Sophie Plöchl (Jg. 2009) mit ihrem Konzert für Marimbafon und Orchester op. 95//2019 von Tristan Schulze (Jg. 1964). Sie besucht seit zehn Jahren bei Markus Lindner die Musikschule Pregarten und erhält zusätzlich auch Unterricht in Klavier sowie Tanz und Bewegung an der LMS Freistadt, ist außerdem Schülerin des Adalbert-Stifter-Gymnasiums Linz und hat auch bereits einige Preise bei Wettbewerben gewonnen.

Mit ihrer rhythmischen Leidenschaft und dem eleganten Spiel im Wechsel mit dem Orchester zog sie alle Blicke auf sich und den raschen Wechsel ihrer Klangstäbe. Es folgten viele Bravorufe und langer Applaus für eine kurze Zugabe.

Im zweiten Teil wagte man wohlvorbereitet bei einwöchiger Probenarbeit auf Schloss Weinberg die Symphonie f-Moll WAB 99 „Studiensymphonie“ 1863 von Anton Bruckner. Eine gute Wahl für dieses Orchester, das auch mit Spezial-Lehrern in Gruppenarbeit auf dieses Unternehmen vorbereitet werden konnte und hörbare Klangqualität erbrachte.

Ein Lob gilt den vier Kontrabässen und der gesamten Streicherschar; nicht weniger zu bewundern galt der Truppeneinsatz bei den Bläsern mit den heiklen Soloeinsätzen und ein Extra-Dank an die Paukistin.

Der großartige Zusammenhalt und zwischen den Sätzen ein gutes Durchatmen zu ermöglichen, zeugt von der dirigentischen Erfahrung von Peter Aigner, dem es gelungen ist, im Jubiläumsjahr eine Brucknersymphonie mit dem UAS aufzuführen.

Von Christine Grubauer