Wer tut es nicht zumindest ab und zu einmal und singt unter der Dusche. Der Gesang als Gefühlsausdruck ist aber nur eine von vielen Facetten. Das Linzer Kunstmuseum Lentos hat in seiner Schau „Komm, sing mit! – Vom Erheben der Stimme“ (bis 5. Jänner 2025), die am Freitag eröffnet wird, 22 nationale und internationale Positionen von Kunstschaffenden zum Gesang eingefangen. Diese reichen bis hin zum Protestlied.
Diese Ausstellung zeige, wie Künstlerinnen und Künstler heute mit Gesang arbeiten, um Anliegen sichtbar und hörbar zu machen, fasste Lentos-Direktorin Hemma Schmutz in der Pressekonferenz am Donnerstag zusammen. Dazu haben sie in Video- und Soundinstallationen u.a. auf nationale Liedkultur und volkstümliche Gesänge zurückgegriffen oder alte Lieder neu interpretiert.
Ausdruck des Protestes
Andere wiederum sehen den Gesang als Mittel, um sich gegen systematische Unterdrückung und Entrechtung von Minderheiten zu wehren. Das kollektive Singen als Ausdruck des Protestes wie etwa bei der Arbeiterbewegung im Kampf gegen den Kapitalismus ist ebenfalls Thema.
Potenzial des gemeinsamen Singens
In der Sonderausstellung anlässlich des heurigen Feierjahres zum 200. Geburtstag von Anton Bruckner geht es darum, „das Potenzial des gemeinsamen Singens neu zu entdecken und sichtbar zu machen – als kraftvollen Ausdruck von Zusammenhalt und Gemeinschaft in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltung“, ergänzten die Kuratoren Klaus Speidel und Sarah Jonas.
Und um diese Kraft der Stimme zu spüren, haben Besucher auch die Möglichkeit, in der Karaoke-Installation im Foyer des Lentos gemeinschaftlich zu singen.