Kulturhauptstadtnews: Poesiepreis und 500 Jahre „Salzkammergut“

Erlöse aus Gedichtautomaten im Ausseerland werden Preisgeld - Festakt der Saline in Hallstatt =

Poesie-Automat © Salzkammergut 2024/Matthias Göritz

Alte Kondom- und Kaugummiautomaten im Ausseerland sind im Rahmen der Kulturhauptstadt zu Lyrik-Spendern umfunktioniert worden. Gegen den Einwurf von 50 Cent können Gedichte daraus gezogen werden.

Ein Automat in Bad Aussee lieferte sogar Texte namhafter Autorinnen und Autoren für den Gastauftritt Österreichs bei der Leipziger Buchmesse. Der Erlös des Projekts soll nun in einen eigenen Poesiepreis fließen.

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Noch bis 6. November können heimische Wortkünstler bis zu drei Gedichte pro Person einreichen (poesiepreis@salzkammergut-2024.at), eine Jury wird daraus die Siegerarbeit küren. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Schlussveranstaltung der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 Ende November statt. Wie hoch das Preisgeld ist, hängt davon ab, wie eifrig die Automaten bis zum Einsendeschluss genutzt werden.

Erstmals 1524 urkundlich erwähnt

Im Salzkammergut wird seit Jahrtausenden Salz abgebaut – der Name Salzkammergut ist allerdings wesentlich jünger. Er wurde erst 1524 erstmals urkundlich erwähnt. Das nehmen die Salinen Austria zum Anlass, am 18. Oktober im Rahmen einer Matinee im Kultursaal Hallstatt 500 Jahre Salzkammergut mit einem Festakt zu würdigen.

Im Reformationslibell von 1524 – einer Art Nachschlagewerk für die Wirtschaftsweise einer Region – wurde erstmals das „Camerguet des Salzes“ erwähnt. Kammergüter waren Ländereien, die ein Herrscher nicht als Lehen an untergeordnete Adelige vergab, sondern in seinem eigenen Besitz beließ und deren Erträge somit in seine eigene „Kammer“ flossen.

Das Salzkammergut war also nicht nur das private Jagd- und Ferienparadies, sondern auch eine lukrative Geldquelle für das Kaiserhaus. Aus der rechtlichen Kategorie „Kammergut“ des Salzes wurde allmählich die geografische Gebietsbezeichnung „Salzkammergut“.