Es war nach dem Posthof Anfang des Jahres das zweite Heimspiel des Superstars, der seit einiger Zeit wieder in Linz lebt. Und der feierte damit auch sein 20-jähriges Bühnenjubiläum. Nach dem Planeten heizte Parov Stelar mit Band am zweiten Tag von Lido Sounds in den Abendstunden als Headliner noch einmal dem Publikum ordentlich ein. Der Auftritt wurde nicht nur zum Geschenk für die Konzertbesucher, er war es scheint´s auch für den gebürtigen Mühlviertler selbst.
Auf die von Journalisten häufig gestellte Frage, was denn für ihn der Höhepunkt gewesen sei, habe er ab sofort eine Antwort, meldete sich Marcus Füreder, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, am Schluss des Auftrittes zu Wort: „Dieses Konzert in Linz.“ Der Stolz der Oberösterreicher auf ihren Superstar war von Anfang an spürbar, eine besondere Woge der Sympathie kam dem Electro-DJ und seiner durch und durch charismatischen Truppe schon als Vorschusslorbeeren entgegen. Aber wer Stelar und seine Musik kennt und mag, weiß, was ihn erwartet und das bekommt er auch verlässlich.
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Großartige Show und die coolsten Beats
Erste Visuals einer durchchoreogafierten Show auf riesigen Videowalls, die auch dem bildenden Künstler Stelar alle Ehre machen, kündigen den Meister an, dann taucht er selbst samt obligatorischer Sonnenbrillen aus dem Bühnennebel auf und startet am kleinen Pult mit zwei Laptops die ersten Klänge, die sich wie bei vielen seiner Hits zu einer Welle aufbauen und schließlich in genialen wummernden Beats brechen, die keinen stillstehen lassen: „The Heat Is On“, dann schon der nächste Klassiker „Clap Your Hands“, eine Aufforderung, die nicht notwendig gewesen, es sind schon alle mit dabei – und auch neues „Material“ von Stelar.
Charismatische Truppe
Immer wieder formieren sich die großartigen Bläser am vorderen Bühnenrand, um den Klangteppich zu verbreitern, besonders cool, wenn sich nur die Silhouette vom knallrotem Hintergrund abhebt. Die Sänger Elena Karifizi und Lee Anduze, Gitarrist Michael Wittner und Schlagzeuger Willie Larsson Jr. weben mit viel Können am Sound mit.
Nach einer Stunde fünfzehn ist es dann vorbei, mit den Zugaben werden es dann fast zwei. „Keine Melodie…1, 2, 3, 4“ oder eine kongeniale Version von „Sweet Dreams (Are Made of This)“ verlängern die Party. Trotz des Auslotens der erlaubten Zeitgrenze (23 Uhr) hallen die Zugabe-Rufe noch lange nach. Die Besucher hätten beswingt noch gern weitergemacht, „Alle Night Long“ …
Von Melanie Wagenhofer