Mehr Spielraum bei Fördergeldern

Ermessensausgaben im Kulturbudget 2023 um mehr als ein Viertel erhöht

Um knapp zwanzig Millionen Euro wird das Kulturbudget des Landes für das Jahr 2023 laut Voranschlag auf 226.736.200 Euro erhöht, im Förderbereich stellt man sich deutlich breiter auf: Dort sind 18.051.400 Euro vorgesehen, das bedeutet eine beeindruckende Steigerung von 26,12 Prozent.

„Damit schaffen wir in diesem Bereich deutlich mehr Spielraum“, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer am Mittwoch im Rahmen eines Hintergrundgespräches. Möglich machen würde das auch ein Rückgang bei den Personalkosten der Landesmusikschulen, wo man gerade zahlreiche Pensionierungen verzeichne, so Stelzer.

Ins Kulturbudget eingerechnet seien auch die Mittel aus dem OÖ-Plan, Personalkostenerhöhungen finden sich im Personalbudget des Landes, so Stelzer.

Begehrt: Mittel aus Investivpaket

„Wirklich eingeschlagen“ hat laut Stelzer das Investivpaket, das mit Corona gestartet wurde und jetzt auch helfen soll, die Teuerungen abzufedern. Rund 100 Förderansuchen sind eingelangt, 3,59 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 bereits ausbezahlt oder zumindest zur Auszahlung vorgemerkt. Geld gibt es für oö. Vereine und Institutionen für kulturelle Infrastruktur, „von der Klimaanlage bis zum Sessel“, so Stelzer.

Einreichungen sind noch bis 31. Dezember 2022 möglich. Die Förderung ist mit 300.000 Euro gedeckelt, den höchsten Betrag hat bisher das Museum Arbeitswelt in Steyr erhalten. Im Rahmen des Programms „Klimafitte Kulturbetriebe“ hat auch der Bund kürzlich ein zusätzliches Förderpaket für investive Maßnahmen präsentiert. Dieses und das Investivpaket des Landes schließen sich gegenseitig nicht aus, so Stelzer. Um der Teuerung entgegenzuwirken, plane das Land neben dem Energiekostenzuschuss des Bundes ein Zusatzprogramm für laufende Vereine.

Mehr Planungssicherheit durch Einreichphasen

Um für mehr Planungssicherheit zu sorgen, werden jetzt Einreichphasen für Förderanträge eingeführt. Von November bis Jänner können Jahresprogramme eingereicht werden. Das Land garantiert eine Rückmeldung bis Ende des 1. Quartals. Im Zeitraum Februar bis April erfolgt der 1. Call für Arbeitsstipendien, Projekte und Veranstaltungen, eine Rückmeldung bis Ende des 2. Quartals.

Von Mai bis Juni geht es um den Förderbereich Investitionen und Ankäufe, mit einer Antwort darf bis Ende des 3. Quartals gerechnet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt erhalten auch die Bewerber, die sich auf den zweiten Call für Arbeitsstipendien, Projekte und Veranstaltungen gemeldet haben (Juli bis September), eine Rückmeldung. „Wir bleiben dabei aber so flexibel, dass auch dringliche und neue Fälle jederzeit eingereicht und bearbeitet werden können“, so Stelzer. „Kleinförderungen wie z. B. im Bereich Blasmusik oder ,Schule macht Musik´ gehen immer.“

Neu gelegt werden zwei Förderschienen: Unter dem Titel „Kultur macht Schule“ werden Besuche von kulturellen Veranstaltungen im Rahmen des Unterrichts ebenso unterstützt wie Veranstaltungen in der Schule. Unterstützt wird mit bis zu 40 Prozent der förderbaren Gesamtkosten (maximal 3000 Euro). Anfangs ist das Förderangebot beschränkt auf 15 Prozent der Klassen einer Schule: „Wir können einfach noch nicht abschätzen, wie das angenommen wird“, so Stelzer.

Ein weiteres Förderpaket — angeregt vom Landeskulturbeirat — legt den Fokus auf Nachwuchsfilmer. „Oberösterreich hat eine rege lokale Filmszene, damit wird eine Lücke der bisherigen Filmförderung geschlossen“, so Stelzer. In einem ersten Schritt werden 20.000 Euro für Projekte der Nachwuchsfilmförderung ausgeschrieben.

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