Millionenstrafe für ProSiebenSat.1 wegen Gutscheingeschäfts

Wegen Verstöße beim sogenannten Gutscheingeschäft muss ProSiebenSat.1 rund 3,9 Mio. Euro Geldstrafe bezahlen. Dies teilten der deutsche Fernsehkonzern und die Staatsanwaltschaft München am Montag mit. Das Amtsgericht München erließ demnach ein Bußgeld gegen die Tochterfirmen mydays GmbH von 1,3 Mio. Euro und Jochen Schweizer GmbH von 2,59 Mio. Euro. Der Konzern muss zudem wegen Aufsichtspflichtverletzung 10.000 Euro zahlen.

mydays und Jochen Schweizer hatten bis 12. März 2023 Erlebnisgutscheine für Ballonfahrten oder Fallschirmsprünge ohne die erforderliche schriftliche oder elektronische Erlaubnis der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) vertrieben oder deren Ausgabe nicht angezeigt.

ProSiebenSat.1 teilte mit, man habe nach den Ermittlungen für die drohenden Belastungen mit 30. Juni 2024 „bereits eine ausreichende Rückstellung im unteren einstelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet“. Mit Zahlung der Geldbußen sei das Verfahren für alle betroffenen Konzerngesellschaften beendet.

Mögliche Regressforderungen gegen Dritte

Finanzchef Martin Mildner erklärte, man sei froh, das Ermittlungsverfahren zum Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) abschließen und sich wieder auf Wachstum von Jochen Schweizer und mydays konzentrieren zu können. „Über mögliche Regressforderungen gegen Dritte werden wir zu gegebener Zeit informieren.“ Der Konzern hatte bei der Hauptversammlung im April wegen der Affäre um Jochen Schweizer die Entlastung der ehemaligen Vorstände Ralf Peter Gierig (2022 bis 2023) und Rainer Beaujean (bis 2022) um ein weiteres Jahr vertagt.

Wegen der Unstimmigkeiten rund um die Bezahlung beim Gutscheingeschäft musste die Senderkette um ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 im vergangenen Jahr die Vorlage der Bilanz und die Hauptversammlung verschieben.

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