mumok zeigt 2025 Kooperation und Museum im Wandel

Arbeit von Nam June Paik in Erweiterung von „Mapping the 60s“ © APA/Klaus Pichler/mumok/Klaus Pichler

Nach rund sechsmonatiger umfangreicher Sanierung hat das Wiener mumok im Juni wieder seine Türen geöffnet. Nun sind die Instandsetzungsarbeiten endgültig abgeschlossen: „Ich freue mich, heute Abend mit dem zweiten Teil der Ausstellung ‚Mapping the 60s‘ auch die letzte, unterste Ebene eröffnen zu können“, sagte Generaldirektorin Karola Kraus am Mittwoch vor Medien bei einem Ausblick auf das Programm 2025.

„Es war ein herausforderndes Jahr für uns alle. Ich bin stolz, dass wir Zeit- und Budgetpläne einhalten konnten“, betonte Kraus. Ihr erklärtes Ziel sei es, bis zum Ende ihrer Amtszeit die Besucherzahlen „weiter zu steigern“. Im Oktober 2025 übergibt sie das Steuer an ihre Nachfolgerin Fatima Hellberg. In der Ära Kraus wurden 1.400 Werke angekauft und die Sammlung durch 3.000 Objekte als Schenkungen sowie mehr als 300 kapitale Werke als Dauerleihgaben der Österreichischen Ludwig-Stiftung erweitert, hieß es. Dazu kommen in der gleichen Periode noch rund 90.000 Objekte aus Vor- und Nachlässen.

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Ausstellung gleichzeitig in zwei Häusern

Das neue Angebot im kommenden Jahr beginnt mit einer Kooperation: Die Schau „Park McArthur“ (15.3.-7.9.) zeigt das mumok „gemeinsam und gleichzeitig“ mit dem Museum Abteiberg in Mönchengladbach, so Kurator Matthias Michalka. Breitere Bekanntheit brachte der Künstlerin 2014 ihre Einzelausstellung „Ramps“ in New York – mit mobilen Rampen und Schildern für Behindertenparkplätze. Mit der „eng aufeinander abgestimmten“ Präsentation in den beiden Häusern sowie dem Versuch, „ein und dieselbe Ausstellung“ an mehr als einem Ort zu realisieren, „setzt sich die Schau mit hierarchischen Vorstellungen von Einzigartigkeit, Individualität, Unabhängigkeit und der menschlichen Existenz auseinander“, erläuterte Michalka. Die Eintrittskarte gilt für beide Museen.

Mit der Genese des mumoks und seinem Wandel in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989) setzt sich „Nie endgültig! Das Museum im Wandel“ (28.3.-12.4.26) auseinander. Der April 1979 war für das heutige Museum ein Meilenstein, wurde doch die Sammlung des damaligen 20er Hauses durch Dauerleihgaben des Ehepaars Peter und Irene Ludwig erweitert. Die Schau versucht laut Kuratorin Marie-Therese Hochwartner vor dem Hintergrund des Pluralismus der 80er-Jahre, die prägenden zeithistorischen und kulturpolitischen Parameter anhand von damaligen Ausstellungen, Veranstaltungen und Sammlungserweiterungen darzustellen.

Installationen im Dialog

Fünf raumgreifende Installationen von Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek wird „Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein“ (23.5.-6.4.26) umfassen. Diese treten in Dialog mit von ihnen ausgewählten Werken der klassischen Moderne aus der mumok-Sammlung.

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Im zweiten Halbjahr bekommt Kazuna Taguchi ihre erste museale Einzelausstellung (13.6.-16.11.). Die in Wien lebende Künstlerin führt verschiedene, medial reproduzierte Bildquellen zu einer Fotomontage zusammen, übersetzt diese in ein Gemälde oder eine Zeichnung, die sie wiederum in verschiedenen Umgebungen fotografiert und manipuliert. Es folgt die „bisher umfangreichste Präsentation“ (27.9.-12.4.26) der Arbeit von Tobias Pils – neben seinem malerischen Schaffen im letzten Jahrzehnt verspricht Kuratorin Manuela Ammer auch einen umfassenden Blick auf das zeichnerische Werk des Linzers. Und zum Abschluss zeigt die katalonische Künstlerin Claudia Pagès Rabal ab 4. Dezember (bis 21.5.26) eine neue Auftragsarbeit in Kollaboration mit der Chisenhale Gallery in London.

„Mapping the 60s“, nun erweiterte Ausstellung im Museum moderner Kunst, Museumsquartier, bis 1. Februar 2026, DI-SO 10-18 Uhr; mumok.at