Unter dem Motto „Don Quixote tanzt“ bot das letzte Saison-Konzert im Großen Brucknerhaus-Abo am Donnerstag eine interessante Gegenüberstellung von drei Kompositionen zur ewig jungen gleichnishaften Geschichte des seltsamen Ritters Don Quixote. Das Bruckner Orchester spielte in großer Besetzung unter der energischen Leitung Lawrence Fosters (Jg. 1941), dessen altersbedingte Auftritts-Mühen sich im Jungbrunnen des Dirigierens hurtig verflüchtigten.
Dramatisch und satirisch
Am Beginn des Abends war Viktor Ullmanns Ouvertüre „Don Quixote tanzt Fandango“ zu hören, die er 1944 im Lager Theresienstadt knapp vor seinem Tod geschaffen hatte. Die überwiegend tonale Musik erweckte den Eindruck eines elegischen Rückblicks, durchsetzt von Momenten schicksalhaften Aufbegehrens und parodistischen Tanz-Elementen. Jaques Ibert schrieb knapp vor Ausbruch des 2. Weltkriegs eine post-impressionistische Ballettmusik, „Le chevalier errant“, die ebenfalls das Thema Don Quixote in einer viersätzigen Suite dramatisch wie satirisch durchleuchtet. Der Dirigent legte zwar Wert auf dynamische Konturen, und das Orchester agierte diszipliniert: Doch die lange, anstrengende Saison war ihm in einem dominant dahinplätschernden Mezzoforte anzumerken.