Am kommenden Samstag wird eine große Premiere im Musiktheater 19 Uhr zeigen, auf welches Abenteuer sich Regisseur Francois De Carpentries und Bühnen- wie Kostüm-Planerin Karine Van Hercke mit ihren Ideen für eine behutsame Neuinszenierung von W. A. Mozarts berühmtester Oper (eigentlich: „Singspiel“) „Die Zauberflöte“ eingelassen haben.
Sympathisches Konzept
In einer Pressekonferenz erläuterten beide ihr sympathisches Konzept, das in der „Zauberflöte“ nicht nur ein spektakuläres Konzentrat wunderbarer Musik sieht, sondern vor allem den Wegweiser zu einem tieferen Musikverständnis an sich.
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Dieser Weg kann freilich nicht am klassischen Konflikt zwischen Schule und Lehre einerseits und Idee wie Intuition andererseits vorbeigehen; er führt im ganzen Werk über die Musik schlechthin, in der sich beide Seiten vereinen.
Dem Rassismus ein Bein stellen
Außerdem ist es den Inszenatoren ein Anliegen, für mehr Toleranz zu werben und dem Rassismus ein Bein zu stellen. Ganz im Sinne der „Zauber“-Flöte legen sie großen Wert auf eine zauber- und märchenhafte Bühnenatmosphäre, in der das chorische und tänzerische Element eine große Rolle spielt.
Freilich wird diese Atmosphäre mit überraschenden Rollenbildern und einer grundsätzlichen Neuformulierung des gleichnishaften Selbstverständnisses der Kontrahenten Sarastro und Königin der Nacht verknüpft sein.
Von Äußerlichkeiten einmal abgesehen, wird jede der zentralen Bühnenfiguren für einen bestimmten musikalischen Gedanken stehen, führte Ingmar Beck aus, der die musikalische Leitung innehat. Vom musikalischen Stil her hat er Grundsätze der originalen Aufführungspraxis im Auge, allerdings wird auf modernem Instrumentarium – vom Basso Continuo abgesehen – musiziert. Musik wird allgegenwärtig sein – auch als diskrete Untermalung der Dialoge.
Kontrapunkt dazu: Absolute Stille nach dem Schweigegebot an Papageno, dessen Optik zu jener des Monostatos einen reizvollen, gegenwartsnahen Kontrast ergibt, aber jedenfalls der Musik verbunden ist.
Fast alle Rollen sind doppelt besetzt: Das zentrale Paar bilden Fenja Lukas als Pamina und SeungJick Kim als Tamino; deren komödiantische Antipoden sind Alexander York (Papageno) und Sophie Bareis (Papagena). Als klassische Gegenspieler treten Dominik Nekel (Sarastro) und Morgane Heyse (Königin der Nacht) auf; den irrlichternden Monostatos gibt Christian Drescher.
Den Gewohnheitsmenschen unter dem kommenden Publikum sei´s nochmals gesagt: Beginnzeit der Aufführung 19 Uhr!
Von Paul Stepanek