„Peter Alexander ist nicht unser Vorbild“

Kulturhof Perg gibt diesen Sommer das Singspiel „Im weißen Rössl“

Die „gigantisch ansteigende Zuschauertribüne in Holzbauweise mit neuen Sesseln“, so Julia Ribbeck, testet das Ensemble im Kulturhof Perg schon einmal.
Die „gigantisch ansteigende Zuschauertribüne in Holzbauweise mit neuen Sesseln“, so Julia Ribbeck, testet das Ensemble im Kulturhof Perg schon einmal. © Kulturhof

Im Kulturhof Perg steht heuer durchaus Ungewohntes auf dem Sommerprogramm. „Es ist ein schöner Kontrast zum Vorjahr“, sagt Julia Ribbeck und meint das Singspiel „Im weißen Rössl“ von Ralph Benatzky.

„Der allererste Gedanke war, dass wir unbedingt ein Stück machen wollten, wo wir Tanz und Spiel vereinen“, so Ribbeck. „Wir wollten so gerne das Tanzensemble mit uns auf der Bühne haben und auch in einer relativ gleichwertigen Position. Es ist gar nicht so leicht, etwas zu finden, wo das hinhaut.“ In Perg kommen im „Weißen Rössl“ die Tänzer auch nicht nur als tanzende Kellner im Hintergrund vor, sondern sind „mitgestaltende, handlungsverändernde Figuren“.

Singen müssen die Tänzer nicht, und die Schauspieler beherrschen das alle, verspricht Ribbeck: „Die einen besser, die anderen schlechter, aber alle gut genug.“

In Perg orientiert man sich am Original aus 1930

In Perg wird man sich am Original orientieren, an der reduzierten Fassung des Singspiels, das 1930 entstanden ist nach dem Lustspiel von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg und nicht an der großen Heimatoperette und der Verfilmung mit Peter Alexander, die viel später kamen. „Das ist nicht unser Vorbild, auch weil wir aus organisatorischen Gründen den Stab klein halten müssen.“

Es wird Livemusik mit Akkordeon geben, mit dem Instrument sollen alle Lieder bestritten werden. Man baue auch eine Art Metaebene ein, auf der sich die Produktion ironisch fragt: „War früher wirklich alles besser?“ Aber das Stück werde nicht komplett gegen den Strich gebürstet, versichert Ribbeck: „Die Leute werden schon das ,Rössl´ sehen.“ Die Schauspielerin und Regisseurin wird heuer wie Intendant Martin Dreiling auf der Bühne stehen, die Regie habe man extern vergeben. Inszeniert wird das „Rössl“ von Florian Pilz, der bereits mehrmals am Theater Phönix in Linz gearbeitet und große Erfahrung bei Musiktheaterproduktionen habe, wie Ribbeck betont.

Für Martin Dreiling und sie sei es durchaus einmal schön, sich auf das Spielen zu konzentrieren, Nebenherbeschäftigungen gebe es genügend, u. a. wird noch immer kräftig am Kulturhof umgebaut. Eine beeindruckende Zuschauertribüne ist bereits fertiggestellt und wird heuer jedem Besucher einen sehr guten Blick auf die Bühne gewähren. „Der Stadl wird jetzt mehr denn je ein Theaterraum sein“, freut sich Ribbeck. Bereits 2017 hat der Kulturhof Perg den Bühnenkunstpreis des Landes OÖ erhalten.

Auch im ehemaligen Saustall, einem weiteren Veranstaltungsort, „schaut es schon gut aus“, einzig die Verkehrswege rund um das Gebäude — etwa, um trockenen Fußes anzukommen — und ausreichend Parkplätze werden noch entstehen.

Karten fürs „Rössl“ gibt es bereits, „der Zulauf ist rege“. Premiere wird am 6. Juli gefeiert, Vorstellungen gibt es bis 5. August, jeweils um 20 Uhr.

Von Mariella Moshammer

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