Pramtaler Sommeroperette im elften Jahr mit „Csárdásfürstin“

Mit der „Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán lädt die Pramtaler Sommeroperette ab 14. Juni bereits zum elften Mal ins Schloss Zell an der Pram. Was 2013 als Aufführungsmöglichkeit für das Salonorchester sINNfonietta aus der Taufe gehoben wurde, stellt elf Jahre später einen kulturell hochwertigen Fixstern in der Region dar. Heuer sind acht Vorstellungen angesetzt, bevorzugt im barocken Innenhof, wetterbedingt auch im Kultursaal des Schlosses.

„Die Csárdásfürstin“, die in einer InterregKoproduktion mit dem Theater an der Rott im bayrischen Eggenfelden in Szene gesetzt wird, ist Kálmáns wohl populärster Operette. Die Geschichte einer durchsetzungsstarken Künstlerin und Kálmáns gefühlsbetonte Musik sollen Kunst als Lebenselixier nicht nur in einer niedergehenden Epoche, sondern auch im Heute vermitteln. Die Liebe zur Kunst, im Speziellen zur Musik und zur Operette, prägt auch das Team des Festivals im Innviertel. Intendant und Geschäftsführer Harald Wurmsdobler – auch als Edwin auf der Bühne -, Dirigent Gerald Karl und Orchesterdisponent Josef Dantler halfen der Sommeroperette auf die Welt und sind nach wie vor mit Herzblut dabei.

Vom Salonorchester zum Musiktheater

Landesmusikschuldirektor Karl gründete 2010 das Salonorchester sINNfonietta, das aus Profimusikern, Lehrenden an Musikschulen und Mitgliedern umliegender Orchester besteht, „im Kern 20 Leute“, und sich der Wiener Salonmusik verschrieben hat. „Wir haben dann neben Konzerten weitere Auftrittsmöglichkeiten gesucht“, erklärte der vielseitige Musiker. Daraus sei die Sommeroperette entstanden, die im ersten Jahr – „Wiener Blut“ – gemeinsam mit dem Kulturverein Obernzell in Bayern ausgerichtet wurde.

Aus anfangs fünf wurden acht Vorstellungen, das beliebte Operettendinner im Schlossrestaurant kam dazu, alles vom Bühnenbild bis zum Ticketing wurde professioneller. Dabei schrieb das Festival „immer eine schwarze Null“, so Karl, der auf treue Sponsoren und einen Förderverein verwies. Mit einem kleinen Budget, heuer rund 150.000 Euro, gelingt es Jahr für Jahr, gute Qualität auf die Bühne zu bringen. Das sei dem „good will“ der Mitwirkenden – man bemüht sich um eine Fair-Pay-Förderung des Landes – und der ehrenamtlichen Arbeit vieler Freiwilliger zu verdanken, führte Karl aus. Die durchwegs sehr gute Auslastung – 2023 mit „Orpheus in der Unterwelt“ waren es 86 Prozent, im Jahr davor mit „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“ 97 Prozent – gibt den Organisatoren Rückenwind.
Karten und Infos unter http://www.sommeroperette.at

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