Es sind die ganz großen Meisterwerke, die im Kunsthistorischen Museum (KHM) in Wien zu sehen sind, die ganz großen Namen, die die Arbeiten geschaffen haben, die dort auf Besucher warten.
Das mit den Besuchern hat sich vorerst wieder einmal erledigt, bei der Kunst muss man Abstriche machen, verzichten jedoch nicht.
Durch die Werke geklickt
Wie viele Häuser hat auch das KHM virtuell wieder seine Tore geöffnet und auch neue Formate entwickelt. Auf Instagram werden wöchentlich virtuelle Führungen durch die Gemäldegalerie angeboten, auf YouTube verschiedene Artist-Talks fortgeführt, und auf der Webseite des Museums kann man sich durch die Meisterwerke der Sammlung klicken. Und das hat es in sich. Neben der unglaublichen Vielfalt, die sich einem da präsentiert, ermöglicht es einem als virtuellen Besucher auch, den Dingen wahrlich auf den Grund zu gehen.
Haben Sie sich schon einmal die „Beweinung Christi“ von Peter Paul Rubens aus dem Jahr 1614 angesehen? Virtuell kann man dieses faszinierende und ergreifende Werk so nahe und intensiv betrachten, wie es im Museum nie möglich wäre. Es fehlt die direkte Betrachtung, die dadurch entstehende Präsenz des Schöpfers, doch die Schau im Internet bietet eben andere Möglichkeiten.
Benvenuto Cellinis Saliera war vor ein paar Jahren in aller Munde, war das auf 50 Millionen Euro geschätzte Werk doch in spektakulären 46 Sekunden gestohlen worden. Den Dieb schnappte man, eine „bsoffene Gschicht“ soll es gewesen sein. Die Saliera landete jedenfalls wieder im KHM, der Dieb im Gefängnis in Steyr … Jetzt kann das goldene Salzfässchen ganz ohne Gefahr des Verlusts online erkundet werden, ebenso wie das beeindruckende „David mit dem Haupt des Goliath“ von Caravaggio oder die Gemälde von Velázquez und viele, viele mehr.
Jeden Mittwoch um 17.30 Uhr gibt es zudem am Instagramkanal des KHM eine Liveführung durch die Gemäldegalerie, über das Instagram-Votingtool können die Follower die Themen mitbestimmen.
Auch die Veranstaltungsformate „Modern & Contemporary Talks“ sowie „Alte Meister im Gespräch“, die regelmäßig im KHM stattfinden, können jeden Donnerstag um 18 Uhr im virtuellen Raum mitverfolgt werden. Podcastfans können sich in die Gesprächsreihe „Beethoven bewegt“ zur gleichnamigen Ausstellung vertiefen.