Die Albertina darf sich über ein verfrühtes Weihnachtspräsent in Form einer Schenkung indigener australischer Kunst freuen: 80 zeitgenössische Werke überlässt das deutsche Sammlerehepaar Elisabeth Bähr und Lindsay Frost dem Wiener Ausstellungshaus. Dies sei ein „bedeutsamer Schritt für die Diversifizierung der Sammlung“, freute sich der mit Jahresende scheidende Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder am Freitag in einer Aussendung.
Die Schenkung umfasse „Werke namhafter indigener Künstler und Künstlerinnen, deren Arbeiten in allen großen australischen Kunstmuseen vertreten sind“. Weitere Arbeiten der Sammlung würden als Leihgaben zur Verfügung stehen und zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls in die Albertina übergehen, hieß es.
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„Unschätzbare Bereicherung“
„Indigene australische Kunst ermöglicht einen einzigartigen Zugang zu einer innovativen Kunstbewegung, die in Europa bisher kaum vertreten ist“, hielt Schröder fest. Das Hinwegsehen über den eurozentrischen und männlichen Blick hinaus sei „eine unschätzbare Bereicherung für unser gesamtes Verständnis von zeitgenössischer Kunst“.
„Wir freuen uns sehr, dass die Albertina – eines der führenden Kunstmuseen Europas mit einem dynamischen Ausstellungsprogramm – diese Kunstform dauerhaft zugänglich machen wird. Die haptische Qualität und lebendige Farbgestaltung der Werke spiegeln die Vielfalt und Tiefe indigener australischer Kunst wider und ermöglichen völlig neue Einblicke für das Publikum“, wurden Bähr und Frost in der Aussendung zitiert. Das aus Speyer in Rheinland-Pfalz stammende Paar entdeckte vor über 35 Jahren die zeitgenössische indigene australische Kunst für sich: „Wir sind zehntausende Kilometer auf Outback-Straßen gefahren, um sie zu sammeln, haben sie erforscht, öffentliche Ausstellungen gefördert und über sie geschrieben und vorgetragen.“