Stimm-Gewitter „Paolo“ entlud sich über Linzer Posthof

Schottischer Singer/Songwriter Paolo Nutini begeisterte mit ausverkauftem Posthof-Open Air bei einzigem Österreich-Konzert 2024

Gänsehaut im Hochsommer, Stimm(ungs)-Gewitter ohne jeden Regen: Der schottische Singer/Songwriter Paolo Nutini begeisterte Montagabend seine Fans bei einem Open Air im ausverkauften Posthof-Hof – seinem leider einzigen Konzert in diesem Jahr in Österreich. Eine mächtige Stimme, unfassbare Intensität auf der Bühne, Charisma ohne Ende und dabei immer voll nice und ohne jegliche Allüren, das zeichnet den 37-Jährigen aus. Die Fans waren begeistert, mitsing- und tanzmotiviert.

Dabei ist das alles nicht ganz einfach (gewesen): Der Rising Star musste ganz offensichtlich seiner Intensität nicht nur bei der Musik, sondern auch im Lebenswandel Tribut zollen. Recht bald nach der Veröffentlichung seines Albums „Caustic Love“ 2014 verschwand Paolo Nutini plötzlich aus der Öffentlichkeit. Erst 2022 kam dann ein – ganz starkes – Lebenszeichen mit dem Album „Last Night in the Bittersweet“ sowie mit ersten Auftritten nach der Pause.

Immer noch voll auf Sound und (Indie)Rock

Jetzt ist der Schotte ganz offensichtlich stärker denn je. Musikalisch vielfältiger, aber immer noch voll auf Soul und (Indie)Rock. Schon am Start mit den Songs „Heart Filled Up“, „Acid Eyes“ und vor allem „Cherry Blossom“ war klar: Hier erscheint die fleischgewordene Intensität auf der Posthof-Bühne. Kleiner, fast fragender Einwurf ins Publikum: „This is groovy“ – war es, und wie. „Loose It“ wurde danach zur Funk/Rock-Walze, nicht zuletzt auch wegen der fantastischen Live-Band von Paolo Nutini.

Ein, zwei Momente gönnte sich der Star und seinem Publikum eine Atempause mit einer Solonummer an der Akustikgitarre und einem Song in kleiner Besetzung – aber dann ging die Post im Posthof endgültig ab: Vor allem „New Shoes“ und „Petrified in Love“ in einer Vierfach-Gitarren-„Wand“ im XXL-Format rockten.

Für das – vorläufige – Ende hatte Paolo Nutini in Linz die unglaublich intensive Ballade „Take Me Take Mine“ vorgesehen. Im Zugabenset beeindruckte dann vor allem das aufrüttelnde „Iron Sky“. Und ganz zum Schluss schickte der mit Künstlertum und Emotionen gar nicht geizige Schotte seine Fans mit einer sehr langen und sehr tollen Version von „Shine A Light“ beglückt nach Hause.

Von Werner Müllner

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