Unsere Medien-Tipps: Spiele, Japans Kirschblüte und der oö. Urwald

Streaming: Spieleabend

Die Würfel sind gefallen: Das frisch verliebte Pärchen Jan (Dennis Mojen) und Pia (Janina Uhse) ist unzertrennlich. Zeit für Verpflichtungen, Zeit für Freunde? Fehlanzeige! Doch eines Abends steht der obligatorische Spieleabend mit Pias Freunden an, und diesmal kommen die beiden nicht darum herum. Es geht um ein großes Kennenlernen im vermeintlich lockeren Umfeld. Nur blöd, dass Pias Freunde im Unterschied zu Jan auf die finanzielle Butterseite des Lebens gefallen sind (was sie auch ziemlich heraushängen lassen) und zu allem Überfluss auch noch der Ex antanzt. In Marco Petrys Komödie „Spieleabend“ (Netflix) gibt es also reichlich Potenzial für Missverständnisse, Verstrickungen und das ganz alltägliche Beziehungschaos.

Film: Madame Sidonie in Japan

Eigentlich ist Sidonie Perceval (Isabelle Huppert) noch vollends in der Trauerphase um ihren geliebten Mann, als sie nach Japan eingeladen wird. Dort ist ihr Romandebüt, das vor 40 Jahren erschienen war, neu aufgelegt worden. Nun nimmt sie Lektor (Tsuyoshi Ihara) in Empfang und zeigt ihr die Schönheiten Kyotos. Doch auch unter den berückenden Kirschblüten Japans lässt Sidonie die Erinnerungen an ihren Mann nicht los. Nur langsam reift in ihr die Erkenntnis, dass sie ihn gehen lassen muss, um selbst zurück zur Liebe zu finden.

Buch: Joseph Conrad: Nostromo

„Nostromo“ von Joseph Conrad, eine komplexe Geschichte, angesiedelt in einem fiktiven Staat Südamerikas, behandelt Diktatur, Ausbeutung, Profitgier, Kolonialismus und Klassensysteme. Zum 100. Todestag des Literaten („Herz der Finsternis“ diente als Vorlage für „Apokalypse Now“) am 3. August erscheint der Klassiker in einer Neuübersetzung. Gisbert und Julian Haefs haben „Nostromo“ (Manesse Verlag, 560 Seiten, 40,50 Euro) sprachlich „entstaubt“ und sind dabei Conrads Stil und Ausdruck gerecht geblieben. An Aktualität hat „Nostromo“ 120 Jahre nach dem ersten Erscheinen nichts verloren, weder auf der politischen noch sozialen Ebene. Auch heutige Umweltaspekte reflektiert das Buch, in dem die Eisenbahn für Wandel, Fortschritt und Zerstörung steht.

CD: The Decemberists. As It Ever Was, So It Will Be Again

„As It Ever Was, So It Will Be Again“ hat die US-Folkband The Decemberists ihr neues Album getauft. Und das trifft es tatsächlich sehr gut. Die Band um Sänger Colin Meloy hat es schon immer verstanden, leichtfüßige Songs in komplexe Arrangements zu packen, was ihnen jegliche zeitliche Zuschreibung entzieht. Schon vor 100 Jahren geschrieben oder doch erst vergangene Woche? Ist doch egal, die Probleme ändern sich sowieso nicht, wie Meloy im Opener „Burial Ground“ singt: „This world’s all wrong, so let’s go where we belong“. Ja, diese Musik umarmt ihr Publikum, punktet mit Bläsersätzen und Schunkelabschnitten, nicht zu vergessen die unwiderstehlichen Melodien.

TV: „Universum“-Naturdokus

Kalkalpen oder die Grenzregionen Österreichs, ob Ötscher, Lungau, Bregenzer Wald oder Tiergarten Schönbrunn – in sieben Folgen präsentiert „Universum“ diesen Sommer Österreich von seiner schönsten Seite. Bis 20. August stehen jeweils dienstags um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON heimische Naturjuwele im Mittelpunkt des „Universum“-Programms. Am 16. Juli steht unter dem Titel „Zurück zum Urwald“ der Nationalpark Kalkalpen“ im Fokus.

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