Unsere Medientipps: Wickie, ein Mord und eine Atomkatastrophe

Film: Wickie und die starken Männer

Wickie, Halvar, Faxe, Snorre und Co sind zurück. Das legendäre japanische Zeichentrickformat aus den 70ern gebar einst eine Fernsehserie — und einen abendfüllenden Spielfilm. Dieser wurde nun neu digitalisiert und kommt in neuem Glanz zurück auf die Leinwand. Häuptlingssohn Wickie fährt dabei mit der Piratenhorde seines Vaters über die Weltmeere. Anders als die etwas tumben Männer, ist Wickie durch Witz und Intelligenz gekennzeichnet. Er hilft der Bande immer wieder mit seinen Ideen aus der Klemme.

Streaming: Rivals

Großbritannien in den coolen 80ern. Der einstige Spitzensportler Rupert Campbell-Black (Alex Hassell) macht in der Politik Karriere – und pflegt eine über Jahre kultivierte Feindschaft mit seinem Nachbarn, dem Fernsehmanager Tony Baddingham (David Tennant). Die Rivalität zwischen den beiden Alphamännchen in „Rivals“ (Disney+) steigert sich stetig und greift auch bald in deren berufliche Sphäre über. Wie weit sind sie bereit zu gehen, um sich durchzusetzen? Welche Ränke werden geschmiedet, welche Allianzen geschlossen?

Buch: Alex Beer. Die weiße Stunde

Die mit zahlreichen Preisen und Kritikerlob bedachte Autorin Alex Beer setzt ihre in der Wiener Zwischenkriegszeit angesiedelte Reihe um Kriminalinspektor Emmerich fort. Der Plot in „Die weiße Stunde“ (Limes Verlag, 368 Seiten, 23,50 Euro) nimmt mit dem Mord an einer stadtbekannten Gesellschaftsdame seinen Lauf: Das Opfer wird erschlagen im Schlafzimmer entdeckt. Ein pensionierter Kollege weist Emmerich auf eine zehn Jahre zurückliegende, ungeklärte Mordserie mit demselben Modus Operandi hin.

Wie in den vorangegangenen Romanen versteht es Beer ausgezeichnet, Spannung, Lokalkolorit abseits der üblichen Lokalkrimi-Klischees und Sozialstudie zu vermengen und auch erzähltechnisch feinste Krimikost zu bieten.

Album: Kammerchor Stuttgart. Friede auf Erden

Zum 150. Geburtstag von Arnold Schönberg hat der Kammerchor Stuttgart unter der Leitung von Frieder Bernius mit „Friede auf Erden“ eines der wenigen Chorwerke der Zweiten Wiener Schule eingespielt. „Friede auf Erden“ — basierend auf dem Gedicht von Conrad Ferdinand Meyer — wurde 1911 in Wien uraufgeführt und begeistert aufgenommen.

Den Hauptteil der CD nehmen die Vokaltranskriptionen von Clytus Gottwald ein. Zu hören sind zehn Lieder von Richard Strauss, denen Gottwald mit unglaublicher Kreativität eine Chorseele eingehaucht hat. Die Strauss-Lieder werden ergänzt durch die 16-stimmige Transkription von Gustav Mahlers „Adagietto“ aus der 5. Sinfonie. Das anspruchsvolle Programm wird vom Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius mit Präzision und fein differenzierter Klanglichkeit auf hohem Niveau umgesetzt — etwas für musikalische Feinschmecker!

TV: Chernobyl

Hautnah und bildgewaltig schildert die packende Mini-Serie „Chernobyl“ (ab 19. Oktober ab 20.15 Uhr in ORF 1) die Schrecken der Atomkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986. Die Schicksale der Opfer, der Verantwortlichen und der Helden werden dabei zu einer fesselnden Geschichte zusammengeführt, die niemanden kaltlässt. Hochkarätig besetzt mit den Brit-Stars Jared Harris und Emily Watson, wurde die Serie mit Preisen überschüttet – darunter jeweils einem Golden Globe für Beste Mini-Serie und Bester Nebendarsteller Stellan Skarsgård, sowie zehn Emmys. Die eindringliche Musik von Oscarpreisträgerin Hildur Guðnadóttir („Joker“) wurde mit je einem Grammy und einem Emmy ausgezeichnet.

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