Weltweit erste zyklische Aufführung aller elf Bruckner-Sinfonien

Im Rahmen des Brucknerfestes, das von 4. September bis 11. Oktober läuft

Der Brucknerflügel im Stift Sankt Florian. © APA/BARBARA GINDL

Mit Anton Bruckners 200. Geburtstag am 4. September wird in der Heimat des Komponisten der Höhepunkt des heurigen Gedenkjahres erreicht. An dem Tag beginnt – wie jedes Jahr – das Internationale Brucknerfest Linz, das mit Bruckners Todestag am 11. Oktober endet.

In den fünf Wochen wird das ganze sinfonische und sakrale Schaffen des Jubilars zu hören sein. Im Mittelpunkt steht die weltweit erste zyklische Aufführung aller elf Bruckner-Sinfonien durch Originalklang-Orchester.

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Das Geburtstagskonzert am 4. September findet als Open Air-Veranstaltung in Ansfelden, dem Geburtsort Bruckners, statt. Dem Festakt um 19 Uhr folgt die Aufführung der Sinfonie Nr. 4 Es-Dur, „Fassung 1878/80“ durch The Cleveland Orchestra unter der Leitung von Franz Welser-Möst. Festakt und Jubiläumskonzert werden live bei freiem Eintritt in den Linzer Donaupark neben dem Brucknerhaus übertragen.

Bereits um 11 Uhr dieses 4. September 2024 würdigt das Bruckner Orchester Linz seinen Namensgeber. In der Stiftsbasilika St. Florian bei Linz – unter deren Orgel Bruckner bestattet ist – leitet Markus Poschner die Aufführung der unvollendeten Sinfonie Nr. 9 und das klangmächtige Te Deum. Camilla Nylund, Christa Mayer, Piotr Beczala und Michael Volle sind das Solisten-Quartett. ORF III strahlt das Konzert um 21.05 Uhr aus.

Im Originalklang-Zyklus aller Bruckner-Sinfonien erklingen neben den bekannten ersten Fassungen der Nummern eins bis neun auch die Studiensinfonie und die annullierte „Nullte“.

Als Interpreten konnten durchwegs internationale Orchester und Dirigenten verpflichtet werden. Unter anderen Le Concert des Nations unter Jordi Savall, Anima Eterna Brugge unter Pablo Heras-Casado, Concerto Köln unter Kent Nagano, The Orchestra of the Enlightenment unter Adam Fischer, Orchestre des Champs-Élysées unter Philippe Herreweghe.

Die Wiener Philharmoniker – mit Bruckner unter Zubin Mehta schon zum 50er des Brucknerhauses im März in Linz – spielen unter Christian Thielemann zum Bruckner-Jubiläum dessen Sinfonie Nr. 1, Wiener Fassung.

Die großen Mess-Vertonungen und weitere sakrale Chorwerke werden vorwiegend in beiden mit Bruckner eng verbundenen Linzer Domkirchen aufgeführt. Auch mit Kinderprogrammen und einem Anton-Bruckner-Lauf samt neuer Bruckner-Laufstrecke (mit 9 km Länge, wegen der neun Sinfonien) wird der „200er“ gefeiert.

Seit 45 Jahren ist auch die Linzer Klangwolke fester Bestandteil des Brucknerfestes. Heuer, am 7. September, gestaltet sie zum zweiten Mal die katalanische Theatergruppe La Fura dels Baus mit einer „magisch-mystischen, klangreichen Entdeckungstour“.

Nach der Feier des Bruckner-Geburtstages erfolgt am Sonntag, 8. September, die feierliche Eröffnung des Internationalen Brucknerfestes Linz 2024. Die Festrede hält die österreichische Philosophin Lisz Hirn.

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