Zwischen der israelischen Armee und dem arabischen TV-Sender Al-Jazeera ist es erneut zu einem Schlagabtausch über die Berichterstattung über den Gazakrieg gekommen. Die Armee teilte mit, sie habe in dem Küstenstreifen Unterlagen gefunden, denen zufolge sechs Journalisten des Senders zugleich Mitglieder der islamistischen Hamas oder des Islamischen Jihad seien. Al-Jazeera wies die Anschuldigungen zurück.
Es seien „fabrizierte Anschuldigungen“ und ein Versuch, die verbliebenen Journalisten im Gazastreifen zum Schweigen zu bringen. Israel wolle das Geschehen des Krieges vor der Weltöffentlichkeit verbergen, hieß es. Das regierungsunabhängige Komitee zum Schutz von Journalisten wies die Kritik Israels an den sechs palästinensischen Reportern auf der Plattform X ebenfalls zurück. Die Journalisten würden verleumdet und mit „Terror“-Etiketten versehen, erklärte das weltweit agierende Netzwerk mit Sitz in New York.
Lesen Sie auch
Bei dem Krieg, der durch das Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 mit 1.200 Toten ausgelöst wurde, starben bisher mehr als 42.000 Menschen, darunter nach Angaben von Reporter ohne Grenzen auch etwa 130 Medienschaffende. Die israelische Regierung wirft Al-Jazeera Voreingenommenheit vor und hat die Büros des Senders in Israel und im Westjordanland geschlossen.