Das Filmfestival Max Ophüls Preis weist bei seiner 46. Ausgabe eine starke rot-weiß-rote Färbung auf: In den vier Wettbewerben finden sich nicht weniger als 14 österreichische (Ko-)Produktionen. Schauspielerin Julia Windischbauer wird in der Spielfilmkategorie ihr Regiedebüt „Callas, Darling“ vorstellen. Ebenfalls mit von der Partie ist Bernhard Wenger mit seiner in Venedig uraufgeführten Satire „Pfau – Bin ich echt?“. Das Festival findet von 20. bis 26. Jänner statt.
Insgesamt werden heuer 151 Filme gezeigt, 57 davon in den Wettbewerbsparten. Die Bekanntgabe sei „jedes Jahr ein aufregender Meilenstein“, wurde Festivalleiterin Svenja Böttger zitiert. „Unser Ziel bleibt auch in diesem Jahr, den Austausch und Dialog zwischen Filmschaffenden, Fachbesucher:innen und Zuschauer:innen zu fördern, was den Kern unseres Festivals ausmacht.“ Die 19 zu vergebenden Preise sind mit rund 130.000 Euro dotiert.
Unter den 24 angesetzten Spiel- und Dokumentarfilmen finden sich 21 Debüts. Für Windischbauer ist die Rückkehr nach Saarbrücken wohl mit guten Erinnerungen verbunden, wurde sie doch 2022 für ihre Leistung in Elena Wolffs „Para:dies“ als bester Schauspielnachwuchs prämiert. In „Callas, Darling“ erzählt die gebürtige Linzerin, die auch selbst eine der Hauptrollen übernimmt, von zwei verloren scheinenden Frauen, die sich nach dem zufälligen Kennenlernen gemeinsam auf den Weg Richtung Süden begeben und dabei ihr eigenes Leben sowie ihre Entscheidungen hinterfragen. In Wengers „Pfau“, zuletzt auch bei der Viennale zu sehen, spielt Albrecht Schuch den Performer einer „Rent a Friend“-Agentur, die Begleiter für jeden Anlass vermittelt. Mit diesen beiden Werken konkurrieren elf weitere Filme um die acht Preise, darunter für den besten Spielfilm, die beste Regie oder das beste Drehbuch.
Unter den elf Dokumentarfilmen finden sich sogar fünf Arbeiten mit österreichischer Beteiligung, etwa Lisa Polsters „Bürglkopf“ über ein sogenanntes Rückkehrberatungszentrum für Geflüchtete in Tirol. Ein Migrationsthema greift auch Clara Trischler in „Night of the Coyotes“ auf, mit dem sich die Regisseurin einem indigenen mexikanischen Dorf angenähert hat. Ebenfalls Preischancen haben Olga Kosanović („Noch lange kein Lipizzaner“), Markus Zizenbacher („The Life of Sean Delear“) sowie Nicola von Leffern und Jakob Carl Sauer („To Close Your Eyes and See Fire“). Drei bzw. vier österreichische Arbeiten haben es außerdem in die Wettbewerbe für mittellange Filme und Kurzfilme geschafft, u.a. Nicolás Pindeus‘ „Die letzten Menschen“ und „Taschengeld“ von Matteo Sanders.
In den Wettbewerbsbeiträgen finden sich heuer Themen wie Familie, aber auch Trauer, Verlust und Tod, schreibt das Filmfestival zum Programm. Zudem werden Female Empowerment, Männlichkeitsbilder oder queere Identitäten behandelt. „Wir sind sehr stolz auf diesen Jahrgang, der erneut eine vielfältige Auswahl an berührenden und inspirierenden Geschichten präsentiert“, so Programmleiterin Theresa Winkler. „Wir freuen uns darauf, das Publikum auf eine spannende Reise durch fesselnde Erzählungen über zentrale Lebensthemen, kraftvolle Narrative und unvergessliche Momente während der Festivalwoche schicken zu dürfen.“
Der Max Ophüls Preis gilt als wichtigstes Festival für den deutschsprachigen Film und steht für die Entdeckung von Talenten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Die Preise in den vier Wettbewerben werden am 25. Jänner vergeben. Mit dem diesjährigen Tribute des Festivals wird der deutsche Regisseur und Drehbuchautor Christian Petzold geehrt.
ffmop.de