„Das war leider eine der schwächeren Leistungen gegen Salzburg“, stand LASK-Trainer Dominik Thalhammer nach dem verlorenen Cupfinale in Klagenfurt gegen RB Salzburg die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Er musste nach dem glatten 0:3, der siebten Pflichtspielpleite gegen die Bullen in Serie, anerkennen: „Insgesamt war es zu wenig, Salzburg ist verdientermaßen Cupsieger.“ Ein überragender Titelverteidiger, der wieder einmal bewiesen hat, in entscheidenden Spielen sein Leistungsmaximum abrufen zu können, zeigte den Linzern schonungslos die Grenzen auf.
„LASK ist bisschen müde“
Intensität: Die Salzburger gingen mit wie gegen den Ball höchstes Tempo, erdrückten den LASK förmlich. „Das war eine klare Strategie. Der LASK ist ein bisschen müde, sie haben nicht so viele Spieler auf der Bank“, erklärte RB-Trainer Jesse Marsch. Dem hatten die Athletiker auch deshalb nichts entgegenzusetzen, weil einige Akteure überspielt sind.
Entlastung: Den Oberösterreichern gelang es fast nie, mit längeren Ballbesitzphasen Ruhe ins Spiel zu bringen. Es fehlten Mut und Mittel, sich aus Drucksituationen spielerisch zu lösen, meist wurde der lange Ball gewählt, der vorne nicht festgemacht werden konnte und postwendend zurückkam. „Wir waren im Ballbesitz zu schwach“, gestand Kapitän Gernot Trauner. „Lange Bälle auf Johannes Eggestein waren nicht der Plan, wir wollten stark über die Außenverteidiger kommen“, erklärte Thalhammer. Das gelang praktisch nie.
Offensive Harmlosigkeit
Offensivpower: Die drei Spitzen, von denen Eggestein und Husein Balic völlig außer Form sind, standen auf verlorenem Posten, auch aus dem Mittelfeld kam zu wenig. „Für die Stürmer ist es schwer, wenn viele hohe Bälle kommen. Wir haben sie auch nicht gut genug unterstützt“, bemängelte der wohl beste Linzer, Goalie Alexander Schlager. Eine einzige Torchance von Peter Michorl (56.) spricht Bände für die offensive Harmlosigkeit der Schwarz-Weißen. Was aber keine neue Entwicklung war: Ganz im Gegensatz zum Herbst tat man sich im Frühjahr in vielen Partien schwer, Möglichkeiten zu kreieren.
Überzeugung: Wenn sich einmal die Möglichkeit auf Umschaltsituationen bot, fehlten Überzeugung und Entschlossenheit. Den Willen konnte man niemandem absprechen, aber auch im Anlaufen wirkte man teilweise leicht zögerlich und unsicher.
Standards: Von der einst großen Stärke des LASK war ebenfalls nichts zu sehen, sämtliche Eckbälle und Freistöße blieben völlig wirkungslos.
Zeit, lange Trübsal zu blasen, bleibt aber keine. Bis Mittwoch hat die Mannschaft frei, danach werden die Kräfte noch einmal für die letzten vier Spiele in der Bundesliga gebündelt.
Platz drei großes Ziel
Da geht es am Sonntag zuhause gegen Tirol, anschließend nach Wolfsberg, gegen Salzburg und zu Rapid. „Es bringt nichts, dem Spiel nachzuweinen. Es geht jetzt darum, Platz drei zu attackieren“, blickte Thalhammer nach vorne.
Einen Punkt liegen die Athletiker hinter Sturm, der Tabellendritte darf nächste Saison im Play-off zur Europa League ran. Dem Vierten bleibt nur die Quali zur neuen Conference League. „Der dritte Platz ist das Ziel, das wir noch haben, dafür werden wir alles in die Waagschale werfen“, versprach Trauner.