„Ich erwarte fast das gleiche Spiel“, sagte LASK-Trainer Dominik Thalhammer vor dem Play-off-Rückspiel zur Conference League am Donnerstag (20, live Puls24) bei St. Johnstone. Und meinte damit vor allem die Spielweise des Gegners, weniger seine eigene Truppe, die sich beim 1:1 im ersten Duell nicht mit Ruhm bekleckert hatte.
Das muss sich ändern
Speziell in Hälfte eins hatten die Linzer riesige Probleme gehabt und gegen die physisch starken Schotten mit vielen langen Bällen ein völlig unbrauchbares Mittel gewählt. „Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, müssen gelassen bleiben“, sagte Thalhammer. Im Ballbesitz müsse man sich besser positionieren, um die Konter des Gegners zu verhindern. „Die sind Gift.“
Abgestellt werden müssen zudem die individuellen Fehler, die die Linzer zuletzt jede Menge Punkte kosteten. In neun Pflichtspielen blieben die Athletiker erst zweimal ohne Gegentor. Vorne bedarf es verbesserter Effizienz, in fünf Ligapartien traf man jeweils nur einmal. „Wir sind immer knapp dran, müssen weitermachen wie bisher und dranbleiben, dann wird der Knopf aufgehen“, ist Neuzugang Florian Flecker überzeugt. Auch Thalhammer hat weiter Vertrauen in seine Mannschaft: „Es fehlt nicht viel. Wir müssen den Bock umstoßen und die Chancen nützen, die wir haben.“
Richtungsweisende Spiele auch für den Trainer
Zugute kommen kann dem Team aus seiner Sicht die internationale Erfahrung der letzten Jahre. „Wir wissen, was auf uns zukommt.“ Nämlich unter anderem ein Hexenkessel mit rund 10.000 fanatischen Fans im vollen McDiarmid Park.
Ein Weiterkommen würde auch für den 50-Jährigen wieder etwas mehr Ruhe bedeuten. Bei Teilen der Fans steht Thalhammer schon länger in der Kritik, nur ein Sieg in den ersten fünf Runden in der Meisterschaft war dahingehend nicht gerade förderlich. Sollte es gegen St. Johnstone und danach im brisanten Auswärtsderby in Ried schiefgehen, wäre wohl Feuer am Dach. „Ich versuche, die Mannschaft bestmöglich zu unterstützen, dass sie eine Topleistung bringen kann, meine Person steht da jetzt nicht im Vordergrund“, sagte Thalhammer.
Der Druck auf den Trainer sei part of the game, man sei gut beraten, manche Social-Media-Geschichten nicht zu lesen.
Zwei Rückkehrer, Holland nicht spielberechtigt
Erfreulich ist, dass mit Philipp Wiesinger und Yannis Letard zwei Verteidiger wieder fit werden dürften. Beide konnten zuletzt ohne Beschwerden trainieren. Umso wichtiger, da Routinier James Holland nach seinem Comeback gegen Hartberg nicht zur Verfügung steht — er war von den Linzern vor dem Hinspiel nicht für den UEFA-Kader für die beiden Duelle gegen St. Johnstone genannt worden. Im Mittelfeld wird nach dem Ausfall von Lukas Grgic neben Peter Michorl wieder der zuletzt aufstrebende Hyun-seok Hong beginnen. Für Angreifer Marko Raguz reicht es laut Thalhammer derzeit für rund 30 Minuten.