Allradantrieb hat bei Suzuki Tradition. Zwar nicht in jeder Ausstattungsvariante, aber bei jedem Modell. Man denke an den Kultkraxler Jimny, den kompakten Vitara oder den Kleinwagen Ignis; letzterer ist eines der ganz wenigen Modelle mit Allradantrieb.
Und ja, natürlich zählt da auch der Kleinwagen Swift dazu. Den gibt es mit Front- aber auch mit Allradantrieb. Dann heißt er Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip flash. Kostenpunkt: 22.490 Euro für die shine-Variante und 23.490 Euro Listenpreis für die flash-Version.
Die ist dann auch schon sehr gut ausgestattet: Alufelgen, LED-Scheinwerfer, 4,2-Zoll-TFT-Cockpitdisplay, Keyless go, Klimaautomatik, Pollenfilter, Sitzheizung und jede Menge Assistenzsysteme sind dann schon serienmäßig an Bord.
Typenschein
Suzuki Swift 1.2 Hybrid Allgrip flash
Preis: ab € 23.490,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 23.490,-; einen Suzuki Swift (1.2 Hybrid clear) gibt es ab € 17.490,-
NoVA/Steuer: 2 %/ € 103,68 jährlich
Garantie: 3 Jahre, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 20.000 km bzw. jährlich
Technische Daten:
Motor: R3, 12V, Partikelfilter, 1.197 cm³, 60,9 kW/82 PS bei 5.700 U/min, max. Drehmoment 111,8 Nm bei 4.500 U/min
Getriebe: Fünfgangschaltung
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 13,6 s
Leistungsgewicht: 12,4 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 4,9 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 5,2 Liter
CO2-Ausstoß: 110 g/km
Euro 6e
Eckdaten:
L/B/H: 3.860/1.735/1.510 mm
Radstand: 2.450 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1.016/1.441 kg
Kofferraum: 265-980 Liter
Anhängelast gebr./ungebr.: 1.000/400 kg
Tank: 37 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 185/55 R16 83V auf 16“-Alus
Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS
Airbags: 6
Der Swift erfreut sich übrigens weltweit großer Beliebtheit – und behauptet sich seit nunmehr 40 Jahren auf dem Automobilmarkt: Die Schräghecklimousine hat sich nicht nur mehr als neun Millionen Mal in insgesamt 169 Ländern und Regionen verkauft, sondern auch zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Jedenfalls greift der Bestseller in seiner nun siebenten Generation auf bewährte Tugenden zurück: Kompakte Geräumigkeit, Allradantrieb und ein famoses Preis-Leistungsverhältnis.
Die optische Überarbeitung fällt vor allem bei den Scheinwerfern ins Auge. Die zaubern nicht nur dem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht, sondern auch der Front mit dem großen Grill. Der Kleinwagen wirkt zudem auf seinen 16er-Alus durchaus bullig und selbstbewusst. Der Popstar-Auftritt steht dem 1,51 Meter hohen Fünfsitzer gut.
Der Innenraum wirkt wiederum robust und durchaus zeitgemäß. An der einen oder anderen Stelle merkt man bei den eingesetzten Materialien den angesetzten Sparstift. Ins Auge stechen der zentrale Touchscreen sowie die mit Schutzkappen versehenen USB-Ports.
Das kleine, unten abgeflachte Lenkrad mit angenehm dickem Kranz liegt gut in der Hand. Die Bedienung des Infotainments hat man nach wenigen Minuten durchschaut, das Platzangebot ist vorne üppig und hinten – wie schon kurz oben angedeutet – überraschend groß.
Der 37-Liter-Tank reicht für knapp 700 Kilometer. Dabei kam der Swift im Test mit 5,2 Litern auch dem WLTP-Wert von 4,9 Litern nahe. Besonders sportlich kann man den Kleinwagen naturgemäß nicht fahren, dafür ist er mit 82 PS doch zu schwach motorisiert.
Das macht aber nichts, denn auch mit 82 Pferdestärken und Mild-Hybrid-Unterstützung – Suzuki gibt hier drei PS Höchstleistung an – kommt bei dem Eintonner durchaus Fahrfreude auf. Jetzt sind zwar 1.016 Kilo für einen 3,86 Meter langen Wagen auch beachtlich, aber im Vergleich zu Zweitonnen-Elektrogefährten ist der Swift eine wahre Wohltat.
Was das heißt: Der Allradler gibt sich quirlig und kommt bei entsprechend schneller Bedienung der Fünfgangschaltung rasch in die Gänge. Ab 70, 80 km/h geht ihm spürbar die Luft aus; der Hundertersprint dauert demzufolge 13,6 Sekunden.
Auf der Autobahn wird es mit Wind- und Abrollgeräuschen ab 140 km/h (ist hierzulande eh verboten) mühsam. Die 160 km/h Spitze haben wir mit dem Testwagen nicht eruiert. Warum auch, dann schnellt der Verbrauch nach oben und mit dem kurzen Radstand (2,45 Meter) macht das auch nicht sonderlich viel Spaß.
Auch nicht sonderlich viel Spaß machen die langsame Software sowie die unzähligen Piep-, Signal- und Warntöne, die sich nur im gefühlt hundertsten Untermenü oder gleich gar nicht ausschalten lassen. Natürlich: Sicherheit hat höchste Priorität, aber wenn alle 50 Meter irgendein anderer Warnton erklingt – und das bei korrekter Fahrweise – ist das mehr als irritierend.
Dass der adaptive Tempomat zudem äußerst vorsichtig (sprich fast schon schreckhaft) agiert, sei hier auch noch angemerkt. Ansonsten gibt’s nichts Negatives über die zahlreichen Assistenzsysteme zu sagen.
Fazit
Der Suzuki Swift ist ein überaus gelungener Kleinwagen, der in puncto Traktion, Antrieb, Verbrauch und Schaltung ein ganz Großer ist. Das Preis-Leistungsverhältnis ist zudem wirklich beachtlich – da nimmt man die eine oder andere Tücke bei der Software durchaus in Kauf.
Von Oliver Koch