Stauraum. Platz. Preiswert. Praktikabel. Variabel. Niedriger Verbrauch. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Schlagworte und Begriffe wie diese sind wohl für Jungfamilien beziehungsweise größere Familien ganz oben, wenn es um ein praktisches Familienauto geht.
Denn einen Kleinbus ist vielleicht doch eine Spur bei Kauf und Erhaltungskosten zu teuer. Das Coupé, wie beispielsweise der Toyota Supra, bietet als Zweisitzer schlichtweg nicht den Platz und ein Kleinwagen, wie etwa der Yaris, ebenfalls nicht.
Die Lösung hört dann oftmals auf den Namen Hochdachkombi und Toyota ist nicht umsonst weltgrößter Autoproduzent und hat natürlich auch einen solchen im Repertoire. Der Fünfsitzer – wobei es ihn auch als Siebensitzer gibt – hört auf den Namen Proace City Verso und diesen haben die Japaner grundlegend überarbeitet.
Typenschein
Toyota Proace City Verso 1,5l 100 Family L1
Preis: ab € 33.290,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 33.999,50 inklusive Lackierung Beckpacker Chaki; einen Toyota Proace City gibt es ab € 25.390,-
NoVA/Steuer: 8 %/ € 440,64 jährlich
Garantie: 3 Jahre bis max. 100.000 km, danach greift von Service zu Service die Toyota Relax-Garantie (bis 10 Jahre bis max. 160.000 km), 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 15.000 km oder jedes Jahr
Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 1.499 cm³, 75 kW/102 PS bei 3.750 U/min, max. Drehmoment 300 Nm bei 1.750 U/min
Getriebe: Sechsgangschaltung
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 172 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 10,3 s
Leistungsgewicht: 14,9 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 5,3 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 5,6 Liter
CO2-Ausstoß: 140 g/km
Euro 6e
Eckdaten:
L/B/H: 4.403/1.848/1.880 mm
Radstand: 2.785 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1.521/2.120 kg
Kofferraum: 597-2.126 Liter
Anhängelast gebr./ungebr.: 1.300/750 kg
Tank: 53 Liter (Diesel)
Reifen: 4 x 205/60 R16 90J auf 16“-Alus
Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/RCTA/TPMS
Airbags: 6
Neu gestaltet haben die Designer vor allem die Frontpartie des Hochdachkombis. Der Wegfall des oberen Kühlergrills zwischen den Scheinwerfern sorgt für ein unverwechselbares Erscheinungsbild, während der trapezförmige untere Kühlergrill sich im charakteristischen Design der Marke präsentiert. Voll-LED-Scheinwerfer runden den gefälligen, aber weiterhin unauffälligen Look ab.
Der Wagen besticht also durch ein modernes, funktionales Design. Die Front des Fahrzeugs ist prägnant und vermittelt Robustheit. Der Innenraum ist großzügig geschnitten und bietet vorne wie hinten jede Menge Platz. Darüber hinaus sorgt ein durchdachtes Ergonomie-Konzept für ein angenehmes Fahrerlebnis.
Toyota gewährt generell bei den Assistenzsystemen eine großzügige Serienmitgift. Diese hat der japanische Autokonzern nun nochmals erweitert: Zusätzliche Sicherheits- und Fahrerassistenzfunktionen sind nun serienmäßig an Bord, darunter das Pre-Collision-System (PCS), der Spurhalteassistent, das adaptive Fernlicht und die Verkehrszeichenerkennung.
Zum aktiven Sicherheitspaket gehören außerdem die adaptive Geschwindigkeitsregelung sowie der intelligente Geschwindigkeitsassistent. Weitere Neuerungen sind Seitenairbags vorne, ein neu gestalteter vorderer Stoßfänger für besseren Fußgängerschutz, eine Sicherheitslenksäule und verstärkte Strukturteile.
Der 102 PS starke Dieselmotor ist dann überraschend kraftvoll und bietet eine akzeptable Beschleunigung. Allerdings will die kurz gehaltene Sechsgangschaltung rasch bedient werden, sonst wird das nichts mit der hurtigen Beschleunigung.
Die Fahrdynamik ist stabil, auch bei voller Beladung. Dank der präzisen Lenkung und des gut abgestimmten Fahrwerks fühlt sich der Proace auch in der Stadt agil und wendig an. Traktion, Bremsen und Lenkung geben auch keinen Grund zur Kritik.
Kurvenräuber ist der Japaner mit dem tief grummelnden Vierzylinder jedoch keiner, vielmehr der entspannte, souveräne und auch sparsame Alltagsbegleiter.
Der 1,5 Tonnen schwere Fronttriebler genehmigt sich 5,6 Liter je hundert Kilometer, was ihm bei vollem 53-Liter-Tank rund tausend Kilometer Einsatzreichweite bringt.
Klarerweise empfiehlt sich der Proace City auch als Transporteur. Das Gepäckabteil mit niedriger Ladekante fasst wohlfeile 597 Liter. Dachhoch beladen – und dann klarerweise nur mehr maximal zu Zweit unterwegs, weil die Rücksitze umgeklappt sind – nimmt der Japaner 2.126 Liter auf.
Die Variabilität des robust gehaltenen Innenraums ist dabei besonders hervorzuheben. Praktische Ablagen und Fächer bieten zusätzlichen Stauraum für Kleinigkeiten. Der Materialmix im Innenraum des knapp 34.000 Euro teuren Wagens ist hingegen nur Mittelmaß.
Ansprechend ist indessen das Infotainmentsystem. Rasch durchschaubar, flink in der Befehlsannahme und logisch strukturiert und kinderleicht via Touchscreen bedienbar. Und die optionale Smartphonespiegelung ist mittlerweile sowieso in dieser Klasse Standard. Letztere macht das fehlende Navi verschmerzbar.
Fazit
Der Toyota Proace ist ein äußerst flexibles Fahrzeug, das sich sowohl für Familien als auch für Unternehmen eignet und das optisch nun mehr Pfiff versprüht. Mit seinem großzügigen Raumangebot, den komfortablen Fahreigenschaften und der umfangreichen Ausstattung kann er etliche Pluspunkte sammeln.
Von Oliver Koch