Eine feucht-fröhliche Faschingsfeier kann sich am Morgen danach gehörig bemerkbar machen. Aber mit der richtigen Vorbereitung lässt sich der übermäßige Alkoholkonsums leichter wegstecken: „Am besten ist es, die eigenen Grenzen zu kennen und gleich nicht zu viel zu trinken“, erklärt Oberarzt Stefan Ebner, Interimistischer Vorstand der Klinik für Interne 2 des Linzer Kepler Universitätsklinikums.
Wer sich vor der Party eine gute Unterlage anisst, verträgt mehr: „Die Alkoholaufnahme wird durch fettreiche Mahlzeiten gebremst“, erläutert der Mediziner. Während der Party sollte man statt zum Wein- oder Bierglas auch öfters zum Wasserglas greifen. „Alkohol bewirkt, dass ein Hormon in der Hypophyse zu wenig ausgeschüttet wird und wenn dieses zu wenig vorhanden ist, verliert der Körper Flüssigkeit. Das ist auch der Hauptgrund, warum man am nächsten Tag Kopfschmerzen bzw. einen Kater hat. So hilft auf jeden Fall, einem Kater vorzubeugen, wenn man zum Alkohol auch viel Wasser dazu trinkt“, betont Ebner.
Der Name Kater kommt übrigens nicht von den plüschigen Vierbeinern, sondern hat sich Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine Entstellung des Wortes Katarrh gebildet, das in der Volkssprache gemeinhin die Bedeutung „Schnupfen, Unwohlsein“ trägt.
Die Reihenfolge in welcher man die alkoholischen Getränke zu sich nimmt, hat auf den Kater laut dem Internisten übrigens keinen Einfluss. Auch Forscher der Universität Witten/Herdecke haben den prominenten Rat zur Katervermeidung, „Bier auf Wein, das lass‘ sein. Wein auf Bier, das rat‘ ich dir“, mit einem feucht-fröhlichen Experiment als Mythos entlarvt. Die Teilnehmer der Studie tranken an zwei verschiedenen Abenden zunächst nur Wein oder Bier und wechselten bei 0,5 Promille Alkohol im Blut auf das jeweils andere Getränk. Ihre Erkenntnis: Für den Kater spielt es keine Rolle, in welcher Reihenfolge man Bier und Wein konsumiert.
Auch vom „Reperaturseiterl“ am Morgen danach rät Ebner ab. Stattdessen hilft das berühmte Katerfrühstück, bei dem auch Rollmops und viel Wasser nicht fehlen dürfen. „Salziges Essen ist sinnvoll, weil der Körper mit der Flüssigkeit auch viele Salze verliert. Auch am nächsten Morgen sollte man viel trinken“, sagt der Oberarzt. Bewegung in der frischen Luft tut dem Körper gut und sorgt ebenfalls dafür, dass der Kater schnell wieder verschwindet. Nicht ratsam hingegen ist ein Saunagang. „In der Sauna verliert man keine Giftstoffe, sondern nur Flüssigkeit, die der Körper bräuchte“, schildert Ebner.
Grundsätzlich ist ein Kater kein Grund, zum Arzt zu gehen. Wenn aber alles schief gelaufen ist und jemand sogar das Bewusstsein verliert, ist es lebensnotwendig, die Person in die stabile Seitenlage zu bringen und die Rettung zu rufen.