Gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln hat der Dirigent Francois-Xavier Roth Anton Bruckners Symphonie Nr. 4, welche neben der Nr. 7 eine seiner populärsten Symphonien ist, aufgenommen. Damit setzt der gebürtige Pariser sein Projekt fort, bis zum 200.
Geburtstag des Komponisten 2024 alle symphonischen Werke einzuspielen.
Die „Romantische“, wie Anton Bruckner seine 4. Symphonie selbst betitelt, komponierte dieser im Jahr 1874. Viele Selbstzweifel und Niederlagen plagten den großen oberösterreichischen Komponisten in dieser Zeit, weshalb er sein Werk Jahre später immer wieder überarbeitete.
Der Dirigent Francois-Xavier Roth entscheidet sich bei seiner Aufnahme für die Einspielung der Urfassung von 1874, in der Bruckner noch keine Änderungen vorgenommen hatte und zeigt damit die ungeschönte Romantik im Sinne der Epoche.
Die Klänge spiegeln unter Roth mehr Innenleben als äußere Monumentalität wider, obwohl auch üppiger Orchesterpracht stellenweise durchaus Raum gegeben wird. Das Gesamtwerk von Roth wirkt hell und weniger geheimnisvoll, als das Original von Bruckner.
Francois-Xavier Roth spricht dabei von einem „Hörerlebnis das die Spektralmusik gewissermaßen vorausnimmt“ und sieht Anton Bruckner damit als Wegweiser für György Ligeti, Gerard Grisey oder Georg Friedich Haas.