Griechische Muschelzucht durch Rekordtemperaturen fast abgestorben

Für Griechenlands Muschelzucht schaut die Zukunft düster aus © APA/AFP/SIMON WOHLFAHRT

In Griechenland sind große Teile der Muschelzucht durch gestiegene Meerestemperaturen zerstört worden. Rund 90 Prozent der Muscheln der diesjährigen Saison seien abgestorben, sagte der Besitzer einer Muschelzucht im Norden Griechenlands, Anastasios Zakalkas. Noch schlimmer sehe es bei den für das kommende Jahr vorgesehenen Muscheln aus. Dort seien die Bestände zu 100 Prozent zerstört worden.

„Wir wissen nicht, wie wir im neuen Jahr unseren Lebensunterhalt bestreiten werden. Unser Haupt- und einziger Job sind Muscheln“, sagte der 35-jährige Betroffene Zakalkas Reuters. Er ist einer von rund 100 Muschelzüchtern in der Kleinstadt Kymina an der Ägäis im Norden Griechenlands.

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Es ist das zweite Mal innerhalb von drei Jahren, dass Rekordtemperaturen die Muschelernte in Nordgriechenland massiv beeinträchtigen. Im Juli gingen mehrere Hitzewellen über die Region. In den wichtigsten Muschelzuchtgebieten stieg die Wassertemperatur tagelang auf über 30 Grad Celsius an. Bei diesen Temperaturen können Muscheln nicht überleben.

„Das zeigt selbst den größten Skeptikern, dass die Klimakrise da ist“, sagte Meeresbiologe Kostas Koukaras Reuters. „Wir stehen kurz vor dem Zusammenbruch der Muschelzucht in Griechenland, deshalb muss der Staat diese Menschen unterstützen.“ Nach Angaben der Hellenic Aquaculture Producers Organization (HAPO) hatte die griechische Aquakulturproduktion 2021 einen Wert von über 619 Millionen Euro und lag damit nach Frankreich und Spanien an dritter Stelle in Europa. Das Land gehört zu den wichtigsten Muschel-Produzenten in Europa und exportiert fast die gesamten 20.000 Tonnen, die jährlich von kleinen Familienbetrieben gezüchtet werden.

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