Künstliche Intelligenz auf dem Smartphone nutzen

Ein spezieller Workshop für Senioren gibt einen ersten Einblick

Moderne Handys haben eine Vielzahl an Funktionen, die zunehmend von den Senioren genutzt werden.
Moderne Handys haben eine Vielzahl an Funktionen, die zunehmend von den Senioren genutzt werden. © InsideCreativeHouse - stock.adobe.com

Das Smartphone ist längst auch bei den Senioren zum Alltagsbegleiter geworden. Dabei geht es ihnen nicht nur um das Telefonieren. Das „ISA-Institut sei aktiv“ des OÖ Seniorenbunds bietet eine Reihe von Kursen im digitalen Bereich an. Ein Workshop etwa lautet „KI am Smartphone nutzen“.

Innerhalb von drei Stunden gibt Kursleiterin Katharina Ulbrich einer Kleingruppe von acht bis zehn Personen erste Einblicke in die Welt der Künstlichen Intelligenz. Ihre Teilnehmer sind in der Regel zwischen 55 und 80 Jahre alt und oft Multiplikatoren. Sprich, sie vermitteln das Erlernte am Stammtisch, im Verein etc. an andere Senioren weiter.

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„Mir geht es um den Mehrwert für Senioren“

„Mir geht es darum, den Teilnehmern jene Dinge zu zeigen, die für sie einen Mehrwert haben“, sagt Ulbrich im Gespräch mit dem VOLKSBLATT. Zum Beispiel hätten ältere Menschen zunehmend Probleme mit der Feinmotorik und dem Bedienen der Tasten, da biete sich etwa der „Google Assistant“ an. Mittels Sprachbefehlen ruft dieser etwa jemanden an, verändert die Helligkeit oder macht, was ihm aufgetragen wurde.

Herrscht bei den Teilnehmern zunächst eine gewisse Skepsis vor, was sie von der Künstlichen Intelligenz (KI) halten sollen, sind viele rasch fasziniert. Die Renner sind die Apps „Video Cam“ zum Generieren von Bildern etwa für Vereinspublikationen, „Suno AI Music“, mit der man musizieren kann, oder „PeakLens“, die die Bergspitzen, die man damit fotografiert, erklärt. „Merlin“ wiederum erkennt Vogelstimmen.

Referentin Ulbrich, die vor ihrer Pensionierung Geschichte und Geographie unterrichtet hat, hat sich durch zahlreiche Zusatzausbildungen ein enormes Wissen im digitalen Bereich angeeignet und liest regelmäßig in Fachzeitschriften nach, was wieder Neues auf den Markt gekommen ist.

„Viele Teilnehmer sind schon sehr Smartphone-affin. Zunächst installieren wir die ausschließlich kostenlosen Programme, dann werden sie auch gleich ausprobiert“, so die Workshop-Leiterin: „Ich vermittle aber auch, dass die KI viel Energie für ihre Rechenleistung benötigt, und sie daher für einfache Dinge, die mit einer normalen Internetsuche gefunden werden können, nicht eingesetzt werden sollte.“

ChatGPT erzeugt Halluzinationen

Ulbrich differenziert zudem zwischen den KI-Programmen ChatGPT und Microsoft Copilot. „Ich bin nicht so ein Fan von ChatGPT, weil es sogenannte Halluzinationen macht, sprich, wenn es keine Antwort auf die Fragestellung im Speicher parat hat, dann erfindet das Programm etwas. Im Gegensatz dazu gibt der ,Copilot‘ die Quellen, auf er sich bezieht, an“, erläutert Ulbrich.

Allerdings, wenn man einen kreativen Input für ein Geburtstagsgedicht oder eine Gute-Nacht-Geschichte für das Enkerl braucht, sei ChatGPT zu bevorzugen. Generell müssten die Ergebnisse aber überarbeitet werden, weil ihnen doch das Menschliche fehle.

Die nächsten Workshops finden am 14. November und am 10. Dezember 2024 und am 26. Februar 2025 statt. Sollten sie bereits ausgebucht sein, kann man sich unter anmeldung@isa.at für einen weiteren Termin vormerken lassen.

Von Michaela Ecklbauer