Kia lässt auch den Sportage vom Stecker

Das Erfolgs-SUV der koreanischen Marke gibt es auch als Plug-in. Da gilt allerdings: Oft laden, sonst schnellt der Verbrauch in die Höhe.

Binnen kurzer Zeit hat es Kia in Europa geschafft, vom belächelten Außenseiter zum ernstzunehmenden Markteilnehmer zu werden. Die Zutaten dafür haben die Koreaner gut gewählt.

Denn auch wenn das Äußere noch vor rund 15, 20 Jahren noch nicht ganz den hiesigen Geschmack getroffen hat, so waren auf der anderen Seite ein famoses Preis-Leistungsverhältnis sowie sieben Jahre Garantie die Tüpfelchen auf dem i für die Unterschrift auf etlichen Kaufverträgen.

Typenschein

Kia Sportage PHEV GT-line

Preis: ab € 58.340,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 58.340,-; einen Kia Sportage PHEV (Silber) gibt es ab € 49.140,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 656,64 jährlich Garantie: 7 Jahre bis max. 150.000 km, 5 Jahre bis max. 150.000 km Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung Service: alle 30.000 km oder alle zwei Jahre

Technische Daten: Benzinmotor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1598 cm³, 132,4 kW/180 PS bei 5500 U/min, max. Drehmoment 265 Nm bei 1500-4500 U/min Elektromotor: Permanent-Synchronmotor, Spitzenleistung 66,9 kW/91 PS bei 2100-3300 U/min, Nenndauerleistung 22,3 kW/30 PS, max. Drehmoment 304 Nm bei 1500-4500 U/min Systemleistung: 194,9 kW/265 PS bei 550 U/min Max. Systemdrehmoment: 350 Nm bei 1500-4500 U/min Getriebe: Sechsgangautomatik Antrieb: Allradantrieb Höchstgeschwindigkeit: 191 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 8,2 s Leistungsgewicht: 7,23 kg/PS WLTP-Verbrauch: 1,1 Liter VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,8 Liter CO2-Ausstoß: 25 g/km Euro 6d

Eckdaten: L/B/H: 4515/1865/1645 mm Radstand: 2680 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1915/2415 kg Kofferraum: 540-1715 Liter Anhängelast gebr./ungebr.: 1350/750 kg Tank: 42 Liter (Benzin) Reifen: 4 x 235/50 R19 103V auf 19“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS Airbags: 7

Darüber hinaus betreibt der Hersteller seit Längerem ein Entwicklungszentrum in Frankfurt und im slowakischen Zilina laufen mehrere Modelle des Herstellers vom Band; beispielsweise der Kompaktwagen Ceed aber auch das Midsize-SUV Sportage.

So ist es auch kein Wunder, dass sich der Kia Sportage seit vielen Jahren – das erste Modell lief anno 1994, also vor mittlerweile 30 Jahren vom Band – großer Beliebtheit erfreut. Das Midsize-SUV ist zwar nicht der absolute Bestseller der Marke, muss sich hier dem kompakten Ceed beugen und lag im Vorjahr ganz knapp vor kleineren SUV Stonic beugen, aber er kann mit beachtlichen Zahlen aufwarten.

Eben nicht nur beim Verkauf, sondern auch bei den Eckdaten. Das fünfsitzige SUV streckt sich mittlerweile 4,515 Meter in die Länge, bringt etwas mehr als 1,9 Tonnen auf die Waage, kann Anhänger mit bis zu 1,35 Tonnen ziehen und fährt maximal 191 km/h schnell. Dazu kommen 540 bis maximal 1715 Liter Stauraumvolumen, die der Fünfsitzer bereithält.

Die Wahlfreiheit haben Kunden bei Antriebsstrang und Ausstattungslinie. Den Sportage gibt es als Verbrenner, als Hybrid (Verbrenner plus E-Motor) sowie als Plug-in-Hybrid (Verbrenner plus E-Motor plus Ladebuchse). Letztere – hier getestete Variante – kommt mit seinem 13,8 Kilowattstunden großen Akku in der Theorie maximal 70 Kilometer. Via Typ-2-Stecker und 7,2-Kilowatt Ladeleistung dauert die Vollladung etwa eindreiviertel Stunden.

Bei kalten Temperaturen sinkt die E-Reichweite allerdings auf gut 50 Kilometer. Davon abgesehen, gibt sich der Sportage kommod: Lenkung, Sechsgangautomatik und Bremsen arbeiten überaus geschmeidig. Der Antritt des Motorenduos kann sich sehen lassen, der Verbrauch bei leerem Akku ist allerdings mit mehr als acht Litern happig. Der komfortable Allradler ist allerdings auch kein Kurvenräuber, das Untersteuern setzt recht früh ein und bei schnellen Lastwechseln fühlt sich der Kia auch nicht hundertprozentig wohl. Aber in Summe überwiegen die positiven Eigenschaften.

Positiv ist auch der Eindruck, den das SUV innen vermittelt. Das Cockpit ist klar strukturiert, das Infotainmentsystem reagiert rasch und ist intuitiv bedienbar und Platz bietet der Sportage vorne wie hinten reichlich. Das Gentleman-SUV beheizt oder belüftet zudem in drei Stufen die elektrisch einstellbaren Leder-Vordersitze.

Es beheizt auf Knopfdruck das Lederlenkrad und es schaltet selbstständig vor Tunneln auf Umluft; „für mehr Komfort“, wie gestochen scharf auf dem mittigen Widescreen zu lesen ist. Der Koreaner kann aber auch resolut sein: Ist der Fahrer nicht angeschnallt, blockiert der Sportage und lässt sich erst nach dem Anschnallen bewegen. Man merkt: Safety first. Das gilt auch in Bezug auf die Airbagausstattung und die Anzahl der Assistenzsysteme, die bereits ab Werk umfassend ist.

Die umfassende Serienausstattung rechtfertigt auch die 58.340 Euro Ab-Preis für die höchste Version namens GT-line. Denn nicht nur die Serienmitgift – unter anderem mit Sitz- und Lenkradheizung, Sitzkühlung, USB-Ports, elektrische Heckklappe, Keyless Go, Zweizonen-Klimaautomatik und Glaspanoramadach kann sich sehen lassen. Auch Materialmix und Verarbeitung lassen keine Wünsche offen.

Fazit

Viele Stärken und kaum Schwächen, das beschreibt den preislich kompetitiven Kia Sportage am besten.

Von Oliver Koch

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