Maria Duenas´ Debüt-Album wartet mit einem der anspruchsvollsten Werke der Geigenliteratur, dem Violinkonzert von Beethoven, auf. Dabei stellt sich die Künstlerin zugleich mit eigenen Kadenzen für allei Sätze als Komponistin vor.
„Wie frischer Wind“, stand in einer spanischen Musikzeitschrift zu lesen. Betont wurden ihre souveräne Klangbehandlung, die sicheren Doppel- und Dreifachgriffe, blitzgenaue Triller und trotz allem Hang zu moderner Auffassung die natürliche Gabe, Beethovens Musik zu erfühlen, zu verstehen und das Wesen von Beethovens Musik glaubhaft darzustellen.
Als Fleißaufgabe hat Duenas Kadenzen für den ersten Satz von fünf anderen Künstlern aufgenommen. Dabei wurden ganz verschiedene Herangehensweisen deutlich. Manchmal schlägt ein Mozartischer Ton durch, etwa inspiriert von Spohr, dann wird mehr mit Virtuosität brilliert mit allen technischen Raffinements, als würde Fritz Kreisler seine Kadenz zum Leuchten bringen. Aber das genügt der Spanierin keineswegs.
Dazu kommen teils ganz populäre Stücke, die bei ihr irgendwie anders als gewohnt durch den Farbenreichtum glänzen. Etwa in Kreislers „Liebesleid“, Saint-Saens „Havanaise“ oder bei Wieniawskis „Légende“.
Die weniger bekannten Werke wie das Adagio aus Spohrs Symphonie concertante Nr. 1 und die Berceuse von Ysaye begrüßt man in Anbetracht der Gestaltungskunst mit gesteigertem Interesse als Raritäten im Repertoire einer großartigen Violinistin.