Das Premiumsegment ist – zumindest hierzulande – nach wie vor fest in deutscher Hand. Audi, BMW und Mercedes geben den Ton an. Tesla (für viele übrigens kein Premiumhersteller), Lexus und manche Derivate anderer Hersteller (etwa Kia EV9, Hyundai Santa Fe oder VW Arteon) sind eher ein Randgruppenphänomen.
Das hat im Grunde nichts mit der Qualität der Fahrzeuge zu tun. Diese ist mittlerweile durch die Bank hoch – auch wenn selbst im Premiumsegment der Kostendruck mittlerweile bei der Verarbeitung sichtbar ist – aber Audi, BMW und Mercedes haben als Marke eine Strahlkraft, die nach wie vor anhält.
Das ändert sich ein wenig durch die Elektromobilität, aber bei den Marktanteilen ist das noch nicht spürbar angekommen. Nun wagt auch Mazda die Attacke auf das Premiumsegment. Der Name des Protagonisten lautet dabei Mazda CX-80.
Typenschein
Mazda CX-80 2.5L e-SKYACTIV PHEV
Preis: ab € 69.800,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 70.950,- inklusive Metalliclackierung Artisan Red € 1.150,-; einen Mazda CX-80 gibt es ab € 60.000,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 734,40 jährlich
Garantie: 3 Jahre bis max. 100.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 20.000 km oder jährlich
Technische Daten:
Benzinmotor: R4, 16V, Partikelfilter, 2.488 cm³, 141 kW/191 PS bei 6.000 U/min, max. Drehmoment 261 Nm bei 4.000 U/min
Elektromotor: permanenterregter Synchronmotor 129 kW/175 PS Spitzenleistung, max. Drehmoment 270 Nm
Systemleistung: 241 kW/327 PS
Systemdrehmoment: 500 Nm
Getriebe: Achtgangautomatik
Antrieb: Frontantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 6,8 s
Leistungsgewicht: 6,83 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 1,6 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 6,2 Liter
CO2-Ausstoß: 36 g/km
Euro 6e
Eckdaten:
L/B/H: 4.995/1.890/1.710 mm
Radstand: 3.120 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2.234/2.889 kg
Kofferraum: 566-1.971 Liter
Anhängelast gebr./ungebr.: 2.500/750 kg
Tank: 70 Liter (Benzin)
Akku: 17,8 kWh
Reifen: 4 x 235/50 R20 104W auf 20“-Alus
Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/RCTA/TPMS
Airbags: 8
Wie schon die Nomenklatur verdeutlicht, steht das Kürzel CX für eine SUV-Variante und die Zahl 80 ist die höchste, die sich im Mazda-Portfolio befindet. Will heißen: Der CX-80 ist das größte SUV aus dem japanischen Hause.
Der Wagen streckt sich 4,995 Meter in die Länge, 1,89 Meter in die Breite und 1,71 Meter in die Höhe. Der Radstand beträgt stolze 3,12 Meter. Auf seinen 20er-Alus wirkt der 2,2 Tonnen schwere Koloss daher wuchtig – und durchaus elegant. Das preisgekrönte Kodo-Design lässt grüßen.
60.000 Euro kostet die Einstiegsversion. In der zweithöchsten Variante Homura Plus beträgt der Kaufpreis dann 69.800 Euro. Metalliclackierung in Artisan Red dazu, und der CX-80 schlägt mit 70.950 Euro zu Buche.
Ein stattliches Sümmchen, aber erstens ist der Japaner damit deutlich günstiger als vergleichbare deutsche Wettbewerber in dem Segment und zweitens ist der Wagen dann auch top ausgestattet.
Zur Mitgift zählen neben elektrischer Heckklappe, LED-Beleuchtung vorne wie hinten, elektrisch einstellbaren Sitzen, dreistufiger Sitzheizung, dreistufiger Sitzkühlung, Lenkradheizung und Rückfahrkamera natürlich auch jede Menge Sicherheitssysteme und ein Glaspanoramadach.
Im Innenraum setzt Mazda auf ein minimalistisches, hochwertig gestaltetes Cockpit. Die Materialien – darunter Leder und Holzapplikationen – sorgen für ein gehobenes Ambiente. Besonders hervorzuheben ist der großzügige Platz für die Passagiere in der ersten, der zweiten und auch der dritten Reihe.
Der Clou sind übrigens die beiden sogenannten Captain Seats in Reihe zwei: Beheizbare Einzelsitze, auf denen es sich feudal reisen lässt und die sich mannigfaltig konfigurieren lassen.
Das Cockpit ist gut strukturiert, mit einem klaren Fokus auf Benutzerfreundlichkeit und Ergonomie. Das Infotainment ist gut bedienbar. Als Alleinstellungsmerkmal hat Mazda einen Dreh-Drückregler in der breiten Mittelkonsole – funktioniert gut, ist aber mittlerweile etwas aus der Zeit gefallen. Wie es sich jedoch gehört, wartet das Premium-SUV mit einer Premium-Sprachsteuerung auf.
Die Ausstattung umfasst unter anderem ein großes Infotainment-Display, das mit dem MZD Connect-System ausgestattet ist. Außerdem sind Fahrerassistenzsysteme wie der adaptive Tempomat, der Spurhalteassistent und eine 360-Grad-Kamera an Bord.
Der Plug-in kombiniert einen hellklingenden 2,5-Liter-Benzinmotor mit einem Elektromotor. Der Benzinmotor liefert eine Leistung von 190 PS, während der Elektromotor 136 Pferdestärken bereitstellt. Das bringt eine Gesamtleistung von 327 PS.
Diese Kombination ermöglicht es dem CX-80, mit einem kräftigen Drehmoment von 500 Newtonmetern eine respektable Beschleunigung zu bieten und dabei gleichzeitig eine beeindruckend geringe CO₂-Emission zu erzielen. Lediglich die teils eigenwillig schaltende Achtgangautomatik trübt ein wenig die Fahrfreude.
Die 17,8 kWh (Kilowattstunden) großen Batterie genügt für eine rein elektrische Reichweite von rund 60 bis 70 Kilometern im WLTP-Zyklus, was für den Alltag mehr als ausreichend ist. Allerdings fällt hier der CX-80 gegenüber etwa gleich großen Mitbewerbern doch deutlich ab.
Das Laden erfolgt über eine herkömmliche Haushaltssteckdose oder eine Wallbox. An Letzterer benötigt der Sechssitzer für eine vollständige Aufladung etwa 4,5 bis 5 Stunden. Der Einsatz einer Schnellladung ist jedoch nicht möglich, was den Komfort im Vergleich zu anderen Plug-in-Hybriden einschränkt.
Auf langen Strecken profitiert der Fahrer von der Kombination der beiden Antriebsquellen, die für eine reibungslose Übergabe zwischen Elektro- und Benzinantrieb sorgen. In Summe reichen 17,8-kWh-Akku und 70-Liter-Tank für mehr als 800 Kilometer. Detail am Rande: Ist der Akku leer, liegt der Benzinverbrauch bei gut achteinhalb Liter.
Das Fahrverhalten des CX-80 ist komfortabel, jedoch sportlich genug, um auf kurvigen Landstraßen Spaß zu machen. Die Federung sorgt für einen angenehmen Fahrkomfort, auch auf unebenen Straßen, und das Fahrwerk bleibt trotz des hohen Gewichts des Fahrzeugs gut ausbalanciert. Auch in puncto Lenkung und Bremsen gibt es beim CX-80 nichts zu bekritteln.
Fazit
Mit einem tollen Preis-Leistungsverhältnis, einem harmonischen Antriebskonzept und königlichen Platzverhältnissen eignet sich der CX-80 hervorragend für den Alltag sowie längere Strecken. Der geräumige Innenraum und die Vielzahl an modernen Technologien machen ihn zudem zu einer attraktiven Wahl für Familien und Pendler, die sowohl auf Effizienz als auch auf Komfort Wert legen.
Von Oliver Koch