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Der Personalmangel macht auch vor dem Behindertenbereich nicht Halt. Die Lebenshilfe als größter Träger in Oberösterreich hat analysiert, wie sie als Arbeitgeberin attraktiver werden kann und spricht nun auch Quereinsteiger vermehrt an.
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Im Frühjahr 2021 konnte die Lebenshilfe Oberösterreich erstmals in ihrer mittlerweile mehr als 50-jährigen Geschichte ein neu gebautes Wohnhaus für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung nicht in Betrieb nehmen, weil es nicht genug Mitarbeiter dafür gab.
Dabei ist die Einrichtung mit rund 1700 Mitarbeitern und knapp 2000 zu betreuenden Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung an mehr als 100 Standorten der größte Träger in Oberösterreich.
Die Suche nach neuen Arbeitskräften erfolgte in der Vergangenheit immer regional. „In manchen Regionen hatten wir überhaupt keine Probleme, in anderen war es schon schwieriger“, schildert Geschäftsführer Gerhard Scheinast.
Mit dem zunehmenden Fachkräftemangel im Pflegebereich wurde auch die Mitarbeitersuche für die Lebenshilfe immer schwieriger, die Corona-Pandemie hat die Lage nochmals verschärft.
Die Behindertenorganisation hat in der Folge sehr genau analysiert, wie sie sich als Arbeitgeber attraktiver machen kann, erläutert Personalleiterin Caroline Morhart-Putz: „Aus dem Prozess konnten wir Verbesserungspotenziale und Stärken sammeln.“ Dabei kristallisierten sich die vier Werte „verlässlich, beweglich, ganzheitlich und aufgeschlossen“ heraus. Das Motto der Lebenshilfe OÖ lautet nun: „Mit Menschen wachsen“. Dafür wurde der Träger der Behindertenarbeit 2022 auch mit dem Marketing Award Oberösterreich ausgezeichnet.
„So wie wir Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung begleiten und ihre Interessen und Fähigkeiten stärken, machen wir das auch bei unseren Mitarbeitern. Fachliche, methodische, soziale und persönliche Kompetenzen werden gekräftigt sowie aus- und aufgebaut“, so die Personalleiterin.
Die Lebenshilfe ist heute noch aufgeschlossener für Quereinsteiger und hat eine Vielzahl an Arbeitsmodellen entwickelt. Mit der Installation einer Fachberatung Gewaltprävention werden Mitarbeiter auch in Krisensituationen gut unterstützt.
Es entstand die Jobplattform www.mit-menschen-wachsen.at. Nicht nur der Außenauftritt wurde verändert, auch der Bewerberprozess überarbeitet und digitalisiert. Stark ausgebaut wurde auch die Weiterbildung.
„Unsere Mitarbeiter haben ein Recht auf Dienstfreistellung für drei Fortbildungstage“, betont Morhart-Putz: „Wir haben für alle, die Interesse an der Zusammenarbeit mit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung haben, einen Job mit abwechslungsreichen Aufgaben und Freiraum für Kreativität.“
