Stellantis hat mit seinen Nutzfahrzeugen große Pläne

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Der Stellantis-Konzern hat auf dem Nutzfahrzeugmarkt große Pläne. Das erkennt man beispielsweise an der aktuellen Modelloffensive des Fahrzeugherstellers, zu dem unter anderem die Marken Citroen, Fiat, Opel, Peugeot, RAM und Vauxhall gehören.

Nur einen Steinwurf vom Opel-Stammsitz in Rüsselsheim entfernt, präsentierte Stellantis dabei sein Portfolio.

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Ambitionierte Ziele mit überarbeitetem Line-up

Dazu muss man auch wissen: Die Erlöse aus dem Nutzfahrzeugsegment tragen ein Drittel zum Umsatz bei. Das Geschäft mit den Nutzfahrzeugen wird sich zudem laut Xavier Peugeot seit 2021 bis zum Jahr 2030 verdoppelt haben. Stellantis ist in Europa bei den Nutzfahrzeugen die Nummer eins. In Österreich liegt man laut Martin Riha, hierzulande für das Stellantis-Geschäft für Nutzfahrzeuge verantwortlich, auf Platz zwei mit rund 20 Prozent Marktanteil. Dies umfasst die Marken Citroën, Fiat Professional, Opel und Peugeot. „Und wir sind zuversichtlich und ambitioniert, heuer aufgrund der Produktoffensive stärker als der Markt wachsen zu können“, so Riha zum VOLKSBLATT.

In Summe umfasst das nun überarbeitete Line-up zwölf Modelle. Bei Citroën hören die drei Derivate auf die Namen Berlingo, Jumpy und Jumper. Bei Fiat heißen sie Doblo, Scudo und Ducato. Opels Nutzfahrzeuge werden Combo, Vivaro und Movano genannt und Peugeot taufte die Modelle auf die Namen Partner, Expert und Boxer. Alle Modelle gibt es also Verbrenner beziehungsweise als rein elektrische Variante, „was Stellantis zum größten Anbieter auf diesem Gebiet macht“, so Riha. Darüber hinaus punkten die Autos mit einer Vielzahl an (teils optionalen) Assistenzsystemen; der Maximalwert liegt bei 21 Helferlein.

Jede Marke mit einem Alleinstellungsmerkmal

Aber aufgepasst; das sind nicht zwölf unterschiedliche Autos sondern drei Baureihen, die optisch auf die jeweilige Marke angepasst sind. So sind Berlingo (Citroën), Doblo (Fiat), Combo (Opel) und Partner (Peugeot) Baureihenbrüder. Und selbiges gilt für Jumpy, Scudo, Vivaro und Expert beziehungsweise Jumper, Ducato, Movano und Boxer. Star der Show ist laut Riha der Movano Electric. Dieses Nutzfahrzeug fährt dabei mit 110 Kilowattstunden (kWh) großem Akku im Unterboden, digitalem Cockpit und etlichen Assistenzsystemen vor, die früher dem gehobenen Pkw-Segment vorbehalten waren. Der Akku reicht dabei für mehr als 400 Kilometer; die Schnellladeleistung liegt bei 150 Kilowatt (kW).

Die Marschrichtung steht also fest: Weg vom Nutzfahrzeugflair, hin zum Pkw-Feeling. Das betrifft nicht nur die Innenraumgestaltung sondern auch das Fahrgefühl. Und in der Tat, die Modelle fahren sich – egal, ob als Diesel oder als E-Variante –allesamt sehr manierlich, wiewohl sich ein knapp sechs Meter langer Movano beim Rangieren schon anders anfühlt als beispielsweise ein Peugeot 208.

Doch auch wenn es sich um großteils sehr ähnliche Modelle handelt, gibt es laut Riha nach wie vor Alleinstellungsmerkmale der jeweiligen Marken. So liegt beispielsweise bei Citroën der Fokus, natürlich ganz markentypisch, auf Komfort. Bei Peugeot steht das für Nutzfahrzeuge weiterentwickelte und vielfach gelobte i-Cockpit im Fokus. Opel punktet laut Riha mit Bodenständigkeit und bei Fiat Professional sei der Name Programm: Autos von Experten für Experten.

Kundenkreis: Gemeinden und Unternehmen

Dabei handelt es sich um Unternehmer, Gewerbetreibende aber auch Gemeinden, die die Nutzfahrzeuge beispielsweise am Bauhof einsetzen. Bei der Entwicklung der Fahrzeuge wurde zudem darauf Wert gelegt, dass Wünsche und Bedürfnisse von Kunden eingeflossen sind. Das ist laut Riha zum Beispiel bei der Durchladefunktion beim Berlingo erkennbar aber auch bei den Möglichkeiten, wie die so genannten Light Commercial Vehicles (LCV) umgebaut werden können. Dazu muss man wissen, dass jedes zweite Stellantis-LCV umgebaut wird.

Oberösterreich ist laut Riha nach dem Großraum Wien die zweitwichtigste Region in Österreich; hauptsächlich aufgrund der vielen Betriebe im Land ob der Enns.. „Hier sehen wir großes Potenzial und nicht umsonst haben wir in Oberösterreich fünf der österreichweit 21 Professional Center für Nutzfahrzeuge“, so Riha.

Und ein Detail zum Schluss: Ein Wasserstoff-LCV wird der Konzern heuer auch noch zu den Händlern stellen. Aber dazu ein anderes Mal mehr.

Von Oliver Koch