Der japanische Autohersteller Subaru ist vielen Leuten durch den Rennsport, den permanenten Allradantrieb und den Boxermotor bekannt. In Sachen Elektroautos hat sich Subaru lange Zeit gelassen, aber Ende April öffnete die Autoschmiede die Bestellbücher für den rein elektrisch betriebenen Solterra.
Das im C-Segment angesiedelte SUV ist in puncto Entwicklung eine 50:50-Kooperation mit Toyota, die daraus den bereits erhältlichen bZ4X formten. Dennoch sind einige Zutaten rein dem Subaru Solterra vorbehalten.
Typenschein
Subaru Solterra E-xperience+
Preis: ab € 68.900,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 68.900,-; einen Subaru Solterra (E-xperience) gibt es ab € 65.400,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich Garantie: 8 Jahre ohne km-Begrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 8 Jahre ohne km-Begrenzung auf den Akku Service: alle 15.000 km oder jedes Jahr
Technische Daten: Motor: zwei Permanent-Synchronmotoren, je 80 kW/109 PS Maximalleistung, je 59 kW/80 PS Nenndauerleistung, max. Drehmoment 168,5 Nm je Motor Systemleistung: 160 kW/218 PS Getriebe: Eingangautomatik Antrieb: Allradantrieb Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 6,9 s Leistungsgewicht: 9,44 kg/PS WLTP-Verbrauch: 16,0 kWh VOLKSBLATT-Testverbrauch: 18,8 kWh
Eckdaten: L/B/H: 4690/1860/1650 mm Radstand: 2850 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2057/2550 kg Anhängelast gebr./ungebr.: 750/750 kg Kofferraum: 441 Liter Akku: 71,4/64 kWh brutto/netto Reifen: 4 x 235/50 R20 104V auf 20“-Alus
Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/ LKA/ACC/TPMS/RCTA/DMS Airbags: 8
Geländedaten: Bodenfreiheit: 210 mm Böschungswinkel vorne/hinten: 17,7°/25,4° Rampenwinkel: 18,2°
So gibt es den 4,69 Meter langen und 1,86 Meter breiten Fünfsitzer als Solterra ausschließlich mit zwei Elektromotoren – jeweils ein permanenterregtes Synchronaggregat mit 109 PS an jeder Achse – was einen permanenten Allradantrieb mit sich bringt.
Zudem hat der Solterra auch einen Power-Fahrmodus und die stufenlose Automatik darf ebenfalls nicht fehlen. Erhältlich ist der Wagen in zwei Ausstattungslinien (E-xperience und E-xperience+). Die Serienmitgift umfasst unter anderem LED-Scheinwerfer und -heckleuchten, einen 12,3 Zoll großen Touchscreen, Sitzheizung, induktive Ladeschale, 360-Grad-Kamera, Leichtmetallräder und ein digitales, 7,7 Zoll großes Instrumentendisplay.
Aber auch eine wahre Armada an Assistenzsystemen, die unter dem Namen Subaru Safety Sense (da schimmert ob der Namensgebung die Kooperation mit Toyota durch) firmiert, ist mit an Bord. Das alles gibt’s dann um 68.900 Euro, womit der Wagen zumindest hierzulande, nicht förderfähig ist.
Der Solterra mimt jedenfalls außen den bulligen Crossover mit Plastikbeplankungen, 20er-Alus, kantigem Design an Front und Heck sowie schmalen, fast schon schlitzförmigen LED-Scheinwerfern und -heckleuchten. Diesem Wesenszug bleibt er im Innenraum prinzipiell treu, wobei hier Materialmix, Verarbeitung und Design schon wieder markentypisch ins Verspielte, Opulente abdriften.
Das tut der Bedienbarkeit des selbsterklärenden Infotainmentsystems keinen Abbruch. Dafür sorgen unter anderem jede Menge Knöpfe – etwa für Klimaanlage, Fahrmodi oder Tageskilometer – aber auch die ausgereifte Sprachsteuerung. Das Raumgefühl des 4,69 Meter langen Fünfsitzers ist mit einer hohen Kopffreiheit fast schon optimal gelungen.
Auch in der zweiten Sitzreihe. Hier stehen die Füße aufgrund des im Unterboden verbauten Akkus aber recht hoch. Vorne wiederum thronen Fahrer und Beifahrer fürstlich und das Gepäckabteil mit elektrischer Heckklappe fasst passable 441 Liter.
Des Pudels Kern beim Solterra ist aber der Antrieb, eben rein elektrisch und eine Mitgift von Toyota während Subaru seine Allradkompetenz in das Projekt eingebracht hat. Der Akku fasst 71,4 Kilowattstunden und reicht laut WLTP für 414 Kilometer – in der Praxis sind es bei knapp 19 Kilowattstunden Verbrauch bei milden Temperaturen gut 350.
Beim Gleichstromladen schafft der Solterra, der seine Verwandtschaft mit dem Lexus RZ nicht leugnen kann, in der Theorie 150 Kilowatt, wonach der im Unterboden verbaute Akku binnen 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufgeladen werden kann. In der Praxis schafft er jedoch nur rund 100 Kilowatt und von zehn auf 80 Prozent geht es in einer dreiviertel Stunde.
Fahrtechnisch gibt sich das Motorenduo agil. Die Lenkung zeigt sich direkt und präzise und das Fahrwerk des geländegängigen Fünftürers offenbart auch keine nennenswerten Lastwechseltücken. Bombastisch und fein dosierbar sind darüber hinaus die Bremsen und bei der Traktion gibt sich der Japaner ebenfalls nicht die geringste Blöße.
Fazit
Der Solterra führt alle markentypischen Besonderheiten (Allrad, tiefer Schwerpunkt, Robustheit) ins Elektrozeitalter über, das nun auch Subaru eingeläutet hat. Als Draufgabe gab es fünf Sterne beim NCAP-Crashtest, was unter anderem auch dem umfangreichen serienmäßigen Sicherheitspaket zuzuschreiben ist.