Ein Tiroler Unternehmen hat Künstliche Intelligenz (KI) als mögliche Unterstützung für Rettungsorganisationen vorgeschlagen. Der mit KI arbeitende „Alpine Rescue Hub“ könne für die Organisationen in Hinblick auf deren Rettungskette zum internen Austausch, zur Vernetzung und vor allem zur Wissensvermittlung und für die Ausbildung von großem Nutzen sein, hieß es am Donnerstag von Seiten des Unternehmens bei einem Bergretter-Treffen in der Tiroler Gemeinde Mils im Bezirk Imst.
Mit einer neuen, noch gemeinsam mit den Organisationen zu erarbeitenden „Schnittstelle“ ließe sich der Zugang zu „wichtigem und entscheidendem Know-how“ nämlich „deutlich vereinfachen“, sagte Alexander Kausl, Gesellschafter der Firma „in-manas“ mit Sitz in Innsbruck. Bei dem „Hub“ wäre es für Rettungsorganisationen möglich, „eigene Inhalte, Informationen und Dokumente“ zu teilen, beispielsweise die Rettungskette betreffend. „Das hat den großen Vorteil, dass die Quelle der Informationen dann gesichert und transparent ist, im Gegenzug zu ChatGPT.“
Grundsätzlich funktioniere der „Alpine Rescue Hub“ dann aber durchaus ähnlich wie ChatGPT. „Man stellte eine Frage und bekommt Antworten darauf“, beschrieb der Unternehmer die Funktionsweise. Man könne auf diese Weise gezielt „Infos und Themen abfragen“ und bekomme durch die KI, die auf die zur Verfügung gestellten Dokumente und Inhalte zugreift, eine übergreifende Zusammenfassung der Thematik. „Wenn man möchte kann man im Anschluss noch direkt auf die jeweiligen Dokumente zugreifen, die die KI verwendet hat, und sich so genauer und spezifischer damit beschäftigen“, so Kausl.
Vertreter von Rettungsorganisationen konnten dem KI-Vorschlag in einer anschließenden Diskussion schließlich einiges abgewinnen. „Kommunikation ist der Schlüssel in unserem Bereich und mit diesem Tool ließe sich womöglich niederschwellig und gut miteinander kommunizieren“, sagte etwa die Ärztin Ulrike Butz von „medalp Tirol“. Auch der Bergretter und Krankenpfleger Markus Isser sah viel Positives: „Für die Ausbildung könnte dieser Hub etwa bedeuten, dass das dafür benutzte Wissen stets State of the Art ist“, meinte er.
Zuvor war in kurzen Impulsreferaten unter anderem über Möglichkeiten und Grenzen der Erstversorgung im Winter diskutiert worden. Isser stellte hierbei in den Raum, dass man dort „noch nicht ganz am Gipfel der Qualität“ angekommen sei. „In Fragen der Erstversorgung lassen sich noch ein paar Dinge optimieren“, meinte er. Zusätzlich sei es denkbar, dass man nach Vorbild der USA eine „Tyrolean Ski Patrol“ ins Leben rufen könnte, bei der die Akteure eine umfangreiche Zertifizierung bräuchten. Auch Tirols Seilbahnsprecher Reinhard Klier hatte sich beim Gipfel zu Wort gemeldet und betont, dass man in Sachen Seilbahnen und Skigebieten „sehr sorgsam mit den Ressourcen umgeht“, zumal insgesamt überhaupt nur ein Prozent der Landesfläche für Skigebiete genutzt werde.