VW Taigo, VW T-Cross, VW T-Roc, VW Tiguan, VW Touareg. So liest sich die Palette an Sports Utility Vehicles (SUV), die der Wolfsburger Autokonzern hierzulande im Portfolio hat. Wohlgemerkt, hierbei handelt es sich ausnahmslos um Autos mit Verbrennungsmotor, die natürlich zum Teil auch elektrifiziert vorfahren.
Was diesen Modellen auch gemein ist, ist der Unterbau. Dieser heißt MQB (Modularer Querbaukasten), aber das sei hier nur am Rande erwähnt. Nun: Frei nach dem Motto „Da fehlt noch was“ haben die Wolfsburger jetzt ein weiteres SUV aus dem Hut gezaubert.
Tayron heißt er und er reiht sich zwischen Touareg und Tiguan ein, ist also das zweitgrößte Verbrenner-SUV der Marke, mit stolzen 4,77 Metern Länge (das sind um 23 Zentimeter mehr als der Tiguan) und einem Radstand von 2.791 Millimetern.
Das Zielpublikum sind „Functional Families“ sowie „Design Oriented Families“, wie es bei einer Präsentation auf Schloss Oelber in der Nähe von Hannover (Niedersachsen) heißt. Was das heißt? Nun ja. Vorerst einmal jede Menge Platz – optional auch für sieben Personen.
Und selbst dann packt der Tayron noch stattliche 345 Liter in den Kofferraum. Obendrein – oder besser gesagt unten drunter – gibt es einen separaten Stauraum, in dem sich clever-pfiffig die Hutablage passgenau unterbringen lässt.
Und wann gibt man die Hutablage runter? Wenn man den Großeinkauf beim Möbelhaus erledigt. Weil die Tochter oder der Sohn – wir merken, der Tayron ist ja für „Functional Families“ prädestiniert – (endlich) auszieht. Weil dann packt der Tayron hinter der ersten Sitzreihe bis zu 2.090 Liter.
So ein großes und mindestens 1.600 Kilo schweres Auto, das zudem bis zu 2,5 Tonnen ziehen darf, muss natürlich auch mit entsprechenden Aggregaten ausgestattet sein. VW bietet zum Marktstart im März 2025 sechs Motorisierungen an.
Teilelektrifiziert sind sie übrigens alle. Der Einstiegsbenziner (1,5 Liter, 150 PS) genauso wie der Zweiliterbenziner mit 204 beziehungsweise 272 PS. Und auch der Zweiliterdiesel mit 150 beziehungsweise 193 PS haben eine milde Elektrounterstützung.
Sechs Motorisierungen, alle elektrifiziert
Die motorisierte Speerspitze des Tayron bildet der Plug-in-Hybrid (PHEV). Diesen gibt es mit 204 respektive 272 PS Systemleistung. Die rein elektrische Reichweite gibt VW mit gut hundert Kilometern an – und zwar dank des 19,7 Kilowattstunden (kWh) großen Akkus. Dieser lässt sich mit Gleichstrom mit 50 kW (Kilowatt) laden, bei Wechselstrom (AC) sind es maximal elf KW Ladeleistung. Wie auch bei anderen Plug-ins von Hybrid ist das rein elektrische Höchsttempo auf 140 km/h eingestellt.
Und noch ein Detail am Rande zum Plug-in: Eine Aufladefunktion des Akkus – das also der Benziner die Batterie wieder befüllt – gibt es in der PHEV-Variante der zweiten Generation nicht mehr.
Einen fahrwerkstechnischen Clou bietet der Tayron darüber hinaus auch. Und zwar DCC Pro. Dahinter verbirgt sich eine elektronisch geregelte Fahrwerksdämpfung mit zwei Ventilen, die in Millisekunden das Fahrwerk dem Untergrund anpasst.
Freilich, dieses Feature ist kein Alleinstellungsmerkmal des Tayron, denn Passat und Tiguan haben dieses ebenfalls optional an Bord. Mächtig stolz sind die Ingenieure aus Wolfsburg allerdings schon, wie bei der Präsentation ersichtlich wurde.
Und Stichwort Wolfsburg. Der VW-Stammsitz spielt beim Tayron auch eine gewichtige Rolle. Dort wurde er entwickelt und konzipiert und dort läuft er alsbald auch vom Band. Marktstart ist für März 2025 avisiert.
Den Innenraum prägen horizontale Linien für eine Wohlfühlatmosphäre sowie ein 15-Zoll-Touchscreen mit den obligatorischen Touchslidern für Wärme- und Lautstärkenregelung. Das Infotainment nutzt Künstliche Intelligenz (KI), also ChatGPT. Die ergonomischen Sitze sind beheiz- und belüftbar und mit Massagefunktion ausgestattet.
Wie es sich gehört, gibt es im Sinne der Nachhaltigkeit auch rezyklierte Materialien im Tayron. So sind manche Sitzbezüge zu einem Großteil aus recycelten PET-Flaschen und das Obermaterial der Fußmatten besteht zur Gänze aus wiederverwerteten Plastikflaschen.
Einen Ab-Preis gibt es indessen noch nicht. Aber wenn man weiß, dass der Tiguan hierzulande ab 34.490 Euro kostet und der Touareg mit mindestens 77.990 Euro zu Buche schlägt, muss man kein Prophet sein, um vorhersagen zu können, dass der Einstiegspreis irgendwo dazwischen liegen wird.
Von Oliver Koch aus Hannover