Wie man die Augen bei der täglichen Bildschirmarbeit fit hält

Zudem soll der Arbeitsplatz ergonomisch eingestellt werden

Digitale Arbeitsplätze sind längst Normalität. Doch zu langes Sitzen vor dem Bildschirm kann zu Beeinträchtigungen führen – oft durch eine Überbeanspruchung der Augen bis hin zu Problemen des Bewegungsapparats. Die Bundesinnung der Augenoptiker rät daher anlässlich des Welttags des Sehens, am 10. Oktober, vorbeugend zu regelmäßigen Sehchecks und Kontrolluntersuchungen, um bei Bedarf mit individuell angepassten Brillen und Kontaktlinsen zu unterstützen.

In Österreich sind laut Statistik Austria rund 3,7 Mio. Erwerbstätige am Arbeitsplatz zumindest einem körperlichen und/oder psychischen Risikofaktor ausgesetzt, das entspricht rund 86,4 Prozent aller Erwerbstätigen. Dabei spielt auch der Bildschirmarbeitsplatz eine Rolle.

Laut der Bildschirmarbeitsverordnung sind bei Bildschirmarbeit, wenn Arbeitnehmer durchschnittlich mehr als zwei Stunden ihrer Tagesarbeitszeit ununterbrochen oder mehr als drei Stunden ihrer Tagesarbeitszeit mit Unterbrechungen mit Bildschirmarbeit beschäftigt sind, besondere Maßnahmen erforderlich.

Zum Beispiel regelmäßige Untersuchungen der Augen und der Anspruch auf eine Bildschirmbrille, sofern sich diese bei einer solchen Untersuchung als erforderlich herausstellt. Diese genannten Zeiten werden im Büroalltag bei Vollzeitanstellung natürlich meist übertroffen. Eine tägliche Bildschirmarbeitszeit von rund 8 Stunden oder mehr ist mittlerweile Normalität.

Für Markus Gschweidl, Bundesinnungsmeister der Augen- und Kontaktlinsenoptiker und Optometristen, ist die intensive Bildschirmzeit alarmierend und er warnt vor möglichen Augenproblemen: „Der digitale Arbeitsalltag zwingt viele Menschen dazu, dauerhaft in Bildschirme zu schauen, meistens ohne sich dessen bewusst zu sein, welche Folgen dies haben kann.“

„Erste Warnzeichen sind trockene Augen, Augenflimmern, verschwommene Sicht, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und/oder Konzentrationsschwierigkeiten. Ein regelmäßiger Kontrollcheck ist daher unbedingt ratsam, am besten einmal im Jahr beim Augenarzt für die Augengesundheit und einmal im Jahr beim Augenoptiker, um die Sehstärke zu überprüfen und bei Bedarf eine Sehhilfe optimal anzupassen“, so Gschweidl.

Hilfe bei trockenen Augen:

  • Öfters blinzeln und starren Blick vermeiden.
  • Tränenfilmanalyse durchführen lassen und bei Bedarf die richtigen Augentropfen verwenden.

Optimale Beleuchtung am Arbeitsplatz:

  • Tageslicht ist optimales Licht (aber Blendung, Spiegelungen und Reflexionen vermeiden – vorsehen von geeigneten Blendschutzvorrichtungen, die möglichst die Sicht ins Freie dennoch zulassen.)
  • Deckenleuchten sollten direkt über dem Arbeitsplatz angebracht und entblendet sein, sowie idealerweise einen direkten und einen indirekten Beleuchtungsanteil aufweisen, um für eine gleichmäßige Ausleuchtung zu sorgen.
  • Arbeitsplatzleuchten sollten seitlich versetzt zum Bildschirm stehen. Sie sollten aber nur eine Notlösung darstellen, wenn keine andere Beleuchtungslösung wie etwa Stehlampen möglich sind, da die Kontraste im Raum sonst zu hoch sind.

Entspannung für die Augen:

  • 20/20/20 Regel (alle 20 Minuten 20 Sekunden lang ca. 20 Meter in die Ferne schauen)
  • Palmieren: Hände reiben bis sie warm sind und mit leicht gewölbten Handflächen ca. 1 Minute die Augen abdecken und ins Dunkle schauen.

Die optimale Bildschirmbrille

Arbeitgeber müssen ihren Angestellten laut Bildschirmarbeitsverordnung eine spezielle Sehhilfe zur Verfügung stellen und bezahlen, sofern die Ergebnisse der Augenuntersuchung diese erfordert.

Gschweidl betont, dass eine individuelle Anpassung der Bildschirmbrille in diesem Fall enorm wichtig ist: „Die Augenoptikermeister führen zuallererst eine exakte Sehschärfenbestimmung durch. Im Falle einer Fehlsichtigkeit wird die Kundschaft hinsichtlich der richtigen Brille inklusive Auswahl der Fassung und Gläser beraten. Entscheidend für die Art des Brillenglases ist der Arbeitsabstand zum Bildschirm und zum Schreibtisch.“

„Für die optimale Sehleistung müssen die Durchblickspunkte für die richtige Zentrierung beachtet werden. Wichtig für einen guten Tragekomfort sind ein perfekter Sitz der Brille, die richtige Größe und die Auswahl des Materials der Brillenfassung. Die Brillengläser sollten laut Verordnung entspiegelt, dürfen aber nicht getönt sein. Weitere optionale Qualitätsausführungen umfassen eine Hartschicht, eine schmutzabweisende Schicht und einen Blaulichtfilter, der den Kontrast steigern und die Blendung reduzieren soll“, so Gschweidl.

Richtige Einstellung für ergonomischen Arbeitsplatz

Brigitte-Cornelia Eder, AUVA-Expertin für Ergonomie am Arbeitsplatz, weiß, dass falsch eingestellte Bildschirmarbeitsplätze zu so manchen Problemen führen können: Die AUVA-Experten beraten ihre Versicherten vor Ort, stellen die optimale Tisch- und Sitzposition ein, geben Tipps zum richtigen Umgang mit Tastatur und Maus und optimieren die Position des Bildschirms.

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