Mit Roland Weißmann (53) wird der Generaldirektorensessel des ORF mit jemandem besetzt, der sich die Anforderungen „digitaler, jünger und diverser“ für den heimischen Staatsfunk auf die Fahnen geschrieben hat.
Frischer Wind, den man sich nach 15 Jahren festgefahrener Strukturen unter Vorgänger Alexander Wrabetz wünscht. Der gebürtige Linzer Weißmann bringt gleichzeitig jede Menge Erfahrung mit, hat beim ORF von der Pike auf gelernt und war jetzt schon u. a. als Projektleiter für den ORF-Player mit den Zukunftsthemen beschäftigt.
Den Regionalsendern will er künftig mehr Ressourcen zur Verfügung stellen und sich durch Kooperationen mit anderen heimischen Medien gegen die ausländische Konkurrenz zusammentun, vor allem auch, um nicht noch mehr junges Publikum zu verlieren. Apropos Strukturen: Weißmann hat angekündigt, dass es mit zunehmender Multimedialität auch Veränderungen in der Organisation, den Zuständigkeiten geben wird.
Übrigens: Alexander Wrabetz, der sich am Dienstag nicht gerade als guter Verlierer gezeigt hat, hat bei seinem ersten Amtsantritt 2007 im VOLKSBLATT-Interview als Ziel genannt, „wieder auf 40 Prozent Marktanteil zu kommen“. Abgesehen von Pandemie-Zeiten hielt man sich in den letzten Jahren regelmäßig bei rund 30 Prozent.