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Abgeschottet und streitbar: Islam-Sektierer in Leonding
Parallelgesellschaftliche Abgründe hinter der unverdächtigen Fassade eines „Bildungsvereines“
Online seit:
„Wir sind nicht verpflichtet und auch nicht bereit, Informationen zu geben!“ Die Mauern einer Parallelgesellschaft können unüberwindbar sein. Auch wenn sie, wie beim „Islamischen Versammlungs- und Bildungsverein“ in Leonding bei Linz aus Milchglasscheiben bestehen.
Der bärtige Mann, der den journalistischen Blick hinter die Mauer mit seinem Recht auf Auskunftsverweigerung zu unterbinden versucht, zieht den Informationsboykott auch im Hinblick auf seine Identität konsequent durch.
Auch das oftmalige Ersuchen, mit dem im Vereinsregister angeführten Obmann Yilmaz Gürsel sprechen zu dürfen, weist das anonym bleiben wollende Vereinsmitglied zurück: „Der Obmann kann kein Deutsch. Mit dem können Sie sich sowieso nicht verständigen.“ Dabei hätte der nicht zum ersten Mal geduldig vor der Eingangstür des Vereinslokals auf dem Harter Plateau ausharrende Journalist so viele Fragen.
Filiale der Ismailaga-Sekte?
Zum Beispiel: Ist der Verein überhaupt, was er vorgibt zu sein? Der im Vereinsregister eingetragene Name steht nämlich nicht an der Tür. Dafür findet sich gleich daneben auf einem großflächigen Fenster ein riesiges Logo der türkischen Ismailaga-Sekte: Sechs kreisförmig angeordnete weiße Halbmonde auf rotem Hintergrund.
Mehrere Besucher bejahen nach dem Freitagsgebet beim Verlassen des Vereinslokals die Frage, ob das hier der Ismailaga-Verein sei. Zudem ist ein dem VOLKSBLATT vorliegender Spendenaufruf für eine Ismailaga-Erdbebenhilfsaktion in der Türkei mit Namen und Kontonummer des Leondinger Vereins versehen.
„Verfluchte Juden“
Wenn dieser Verein aber zu der Islamisten-Sekte gehört, drängen sich weitere Fragen auf. Zum Beispiel, wie er es mit Antisemitismus und Gleichberechtigung von Frauen hält?
Wie so oft beim pathologischen Judenhass sticht auch hier die Widersprüchlichkeit des Bösen ins Auge. Ungeachtet des behaupteten intellektuellen Defizits wird den Juden gleichzeitig eine geradezu geniale Fähigkeit unterstellt, nämlich, das Schicksal der ganzen Welt steuern zu können.
„Juden haben im Lauf der Geschichte immer wieder Kriege und Revolutionen ausgelöst und ihre Intrigen haben nie aufgehört“, steht auf der Ismailaga-Webseite zu lesen. Und weiter: „Es ist möglich, dass hinter jeder Art von Aufruhr und Unfug ein jüdischer Finger steckt.“
Erdogans Freunde
Aktueller Anlass für die antisemitische Hetze ist der Gaza-Konflikt, in dem auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eindeutig Position bezog gegen Israel und für die von ihm „Befreiungsbewegung“ genannte Terrororganisation Hamas.
Als führender Kopf des politischen Islam steht er Ismailaga naturgemäß nahe. Wie nahe, war im Juni 2022 zu sehen, als Erdogan beim Begräbnis des inzwischen heiligenmäßig verehrten Ismailaga-Gründers Mahmut Ustaosmanoglu, vulgo Mahmut Efendi, als Sargträger fungierte.
Frau hat Mann zu dienen!
Frauen waren übrigens bei diesem Begräbnis in Istanbul auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen unerwünscht. Der auch von Ismailaga-Anhängern in Österreich verehrte Ustaosmanoglu sah den Platz der Frau am Herd.
„Die Aufgabe der Frauen ist es, Hausarbeit zu machen, ihrem Herrn zu gehorchen und gute Söhne und Soldaten für die Nation und das Land aufzuziehen. Das ist die Pflicht einer Frau und keine andere!“, hatte der selige Hoca gelehrt.
Auch beim Leondinger Verein mit dem Logo der in Deutschland bereits als „verfassungsfeindlich“ eingestuften Ismailaga-Gemeinde sieht man keine Frauen, sondern nur Männer und – an Samstagen – Buben. Welche Art von islamischer Bildung den Kindern hier vermittelt wird, wäre eine weitere sich vor dem Hintergrund der Ismailaga-Ideologie aufdrängende Frage.
Halluzination oder Realität?
Wer türkisch und spiegelschriftlich lesen kann, müsste gar nicht lange nachfragen, ob hier eine Ismailaga-Filiale sei. Denn auf dem innen im Fenster klebenden, durch das Milchglas von außen spiegelverkehrt sichtbaren Logo, stand weiß auf rot: „ISMAILAGA AVRUPA – OBERÖSTERREICH SUBESI“ (zu deutsch: Ismailaga Europa – Zweigstelle Oberösterreich). Dazu noch die Information „DARUL KUR’AN MEDRESISI“ (= Koranschule).
Der anonyme Bartmann an der Eingangstür kontert den Hinweis auf diese Aufschriften mit der Unterstellung halluzinatorischer Probleme des Fragestellers: „Ich habe das nicht gesehen, das haben Sie vielleicht gesehen, vielleicht wollen Sie das sehen“, sagt er und bestreitet die Existenz einer Leondinger Ismailaga-Filiale: „Das ist nicht die Wahrheit.“
Streitbare Mieter
Seltsamerweise ist der angeblich gar nicht vorhandene Begriff „Ismailaga-Zweigstelle“ auf vor Kurzem gemachten Fotos zu sehen. Tatsächlich ist der Schriftzug inzwischen verschwunden. Nur das gut einen Meter große, von Buchstaben befreite Ismailaga-Logo ist geblieben.
Die Entfernung der Texte erfolgte kurz nach einer Verhandlung im Bezirksgericht Traun, bei der im Februar die mutmaßlichen Verbindungen des Vereins zur Ismailaga-Sekte zur Sprache gekommen waren. In dem Verfahren ging es um einen Mietrechtsstreit.
Der Eigentümer der Gewerbeimmobilie versucht nämlich seit Längerem, den Verein aus seinem Objekt zu bekommen, nachdem es immer wieder zu Konflikten mit anderen Mietern gekommen war, weil an Freitagen betende Muslime alle Parkplätze besetzt und Kunden der hier angesiedelten Unternehmen das Nachsehen hatten. Einige Firmen haben deshalb gekündigt. Denn der Konflikt um die Parkplätze wurde nicht immer freundlich ausgetragen.
„Wir haben hier das Recht“
„Die Kuffar (Ungläubigen) haben mir und meinen Brüdern nichts zu sagen, wir haben hier das Recht“, protokollierte die von einem inzwischen ausgezogenen Versicherungsbüro als Parkplatzhüter engagierte Sicherheitsfirma die Auseinandersetzung mit einem Vereinsmitglied.
Ein anderer Ex-Mieter berichtet dem VOLKSBLATT, dass nach einem Streit wegen einer zugeparkten Ausfahrt „der neue VW-Bus vor der Einfahrt über Nacht um 20.000 Euro weniger wert war“. Dass die zerstochenen Reifen, die eingeschlagenen Scheiben und der zerkratzte Lack mit dem Streit in Zusammenhang standen, konnte der Firmenchef nicht beweisen.
Es zog es aber ebenfalls vor, auszuziehen. So wie der Wellnessoasen-Profi „Delfin“, der schon 2010 „nicht nur, aber auch wegen der Moschee im Haus“ den Standort gewechselt hat, wie Geschäftsführer Harald Kogler zum VOLKSBLATT sagt.
Vermieter kapituliert
Wie es ausschaut, dürfte der streitbare Verein den längeren Atem haben. So viel Information gibt der Anonymus mit dem islamkonformen Bartwuchs dann doch preis: „Wir haben drei Gerichtsverhandlungen gewonnen“, sagt er triumphierend und rät: „Fragen Sie den Vermieter, warum er uns mit einem neuen Mietvertrag nachläuft.“
Eigentümer Siegfried Meinhart von der „M+M Immo GmbH“ gibt die Antwort: Der Rechtsstreit wird ihm zu teuer. 14.000 Euro Anwaltskosten sind schon angefallen. Und ein Ende des Verfahrens zeichnete sich nicht ab. Denn der Verein hat einen unbefristeten Mietvertrag, den vier Einzelpersonen im Jahr 2005 zwecks Einrichtung eines Klublokals abgeschlossen hatten. Von einem Moschee- oder Koranschulbetrieb war damals keine Rede. „400 Quadratmeter Leerfläche habe ich wegen dieses Vereins schon“, klagt Meinhart.
Stadtpolitik abgemeldet
Für die Leondinger Stadtpolitik ist all das kein Thema mehr, zumal da auch übergeordnete Behörden Verdachtsmomente im Hinblick auf etwaige Umtriebe der islamistischen Internationale mit enden wollendem Eifer verfolgen beziehungsweise gar nicht erst wahrnehmen.
Schon vor einem Jahr war Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek (SPÖ) von Vize Thomas Neidl (ÖVP) im Gemeinderat auf die Problematik mit dem Verein am Harter Plateau angesprochen worden. Diese reichte die Frage weiter an den Chef der Abteilung Bauen und Recht, Thomas Dirngrabner, der den Konflikt kannte, aber der Ansicht war, „dass die Parkplatzproblematik sich offensichtlich gelöst hat“.
Außerdem sei der Verfassungsschutz involviert gewesen: „Die haben das (den Verein, Anm.) sozusagen beobachtet und es aber als unproblematisch eingestuft“, heißt es im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 25. Mai 2023. Ein Jahr danach fragt das VOLKSBLATT erneut bei der Bürgermeisterin an. Wieder lässt sie eine Amtsperson antworten.
Es lägen „keine Beschwerden über den gegenständlichen Verein vor“, betont Marlene Siegl, Leiterin des Stadtmarketings. Die Stadt sehe auch „aus baurechtlicher Sicht nach Prüfung der Angelegenheit keinen Ansatz für ein weiteres Vorgehen“. Ob das wirklich das letzte Wirt sein kann, wird man sehen. Am heutigen Freitag will Meinhart beim Stadtamt vorstellig werden, um für sich Unterstützung der Behörde einzufordern.
„Alles im grünen Bereich!“
Die regionale Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DNS) äußert sich erst gar nicht, sondern verweist auf Anfrage an die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land. Auch dort betont die Vereinsbehörde, dass gegen den Verein nichts vorliege. „Alles im grünen Bereich“, sagt eine Mitarbeiterin zum VOLKSBLATT.
Dass sich der Verein bis vor Kurzem als Ableger der Ismailaga-Gemeinde deklariert hatte, sei, obwohl schon einmal Thema beim Bezirksgericht Traun, nicht amtsbekannt. Die Richterin hatte ebenfalls kein besonderes Interesse an den pikanten Informationen gezeigt. Es ging ja nur um einen Mietrechtsstreit.
Fall für Jugendschutz?
Welchen im Hinblick auf die Integration problematischen Einflüssen die (meist türkisch-stämmigen) Kinder und Jugendlichen in derartigen Vereinen ausgesetzt sein könnten, wird kaum hinterfragt, solange das Grundprinzip des legalistischen Islamismus gewahrt bleibt, sprich: sich die Islam-Fundis formal im Rahmen der Rechtsordnung bewegen. Und weil der behördliche Blick hinter die Mauern der Parallelgesellschaft offenbar getrübt ist, kann der Verein auch neugierige Journalisten einfach abwimmeln: „Wir sind nicht verpflichtet und auch nicht bereit, Informationen zu geben!“