Anschlag auf ausländische Militärausbilder: Mindestens 18 Tote

Bei einem Anschlag innerhalb eines Kasernengeländes der somalischen Armee in der Hauptstadt Mogadischu sind 18 Menschen getötet und 28 verletzt worden. Unter den Todesopfern der Attacke vom Samstag seien mindestens sechs Militärausbilder aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sagte ein Militärsprecher am späten Samstagabend.

Auch ein hochrangiger Militärexperte aus den Emiraten, der für die Trainingsmission in Somalia verantwortlich war, starb.

Den Angaben zufolge hatte ein uniformierter Mann das Feuer auf die ausländischen und somalischen Ausbilder eröffnet. Ein Polizeisprecher sagte, dass auch in einer Moschee Menschen beim Abendgebet getötet wurden.

Ersten Ermittlungen zufolge hatte sich ein Mitglied der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab als angeblicher Rekrut auf das Trainingsgelände eingeschleust. Die Miliz selbst reklamierte den Anschlag in ihrem Rundfunksender für sich und erklärte, ausländische Söldner getötet zu haben.

Nach dem Anschlag wurde in großen Teilen Mogadischus eine Ausgangssperre verhängt. Der somalische Präsident Hassan Sheikh Mohamoud sprach von einem barbarischen Angriff. Er kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an.

Der somalischen Regierung war es im vergangenen Jahr gelungen, die Kräfte der Al-Shabaab aus der Hauptstadt zurückzudrängen und dort eine Normalisierung des Alltagslebens nach Jahren der Gewalt wiederherzustellen.

In den vergangenen Wochen häuften sich jedoch Selbstmordanschläge in Mogadischu, unter anderem auf ein Fußballstadion und ein Café nahe der Stadtverwaltung, die darauf hindeuten, dass die Miliz versucht, wieder in Mogadischu Fuß zu fassen.

Die Islamisten kontrollieren vor allem im Zentrum Somalias weiterhin große Gebiete, in denen sie eine radikale Auslegung der Scharia mit Auspeitschungen und Verstümmelungen als Strafen durchsetzen. Die Terrormiliz ist für zahlreiche Anschläge auf Politiker, Journalisten und Vertreter der Zivilgesellschaft in Somalia verantwortlich und hat auch im Ausland Anschläge begangen, vor allem in Kenia und Uganda.

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