Brände in zwei russischen Tanklagern

In zwei russischen Tanklagern sind in der Nacht auf Freitag Brände ausgebrochen. Bei dem Feuer im Gebiet Woronesch nannte Gouverneur Alexander Gussew einen ukrainischen Drohnenangriff als Ursache. Teile einer abgefangenen Kampfdrohne seien in das Lager gefallen und hätten eine leere Zisterne in Brand gesetzt, schrieb er auf Telegram. In sozialen Netzwerken wurden Videos des mutmaßlichen Drohneneinschlags verbreitet. Das Ausmaß des Brandes ließ sich daraus nicht abschätzen.

Ein großes Feuer mit brennenden Treibstofftanks gab es dagegen in einem Dorf bei Perm am Ural, etwa 1.700 Kilometer von der Ukraine entfernt. Das teilte der russische Katastrophenschutz mit. Von einem Drohnenangriff war nicht die Rede, auch wenn ukrainische Drohnen mittlerweile solche Entfernungen überwinden können. Der Katastrophenschutz nannte fahrlässigen Umgang mit Feuer oder einen Kurzschluss als mögliche Ursache.

Durch eine Autobombe ist unterdessen ein Sicherheitsmitarbeiter des russisch besetzten Kernkraftwerks Saporischschja in der Südukraine getötet worden. Wie das Staatliche Ermittlungskomitee Russlands mitteilte, zündete ein versteckter Sprengsatz, als der Mann sich in sein Auto setzte. Der Anschlag habe sich in der Stadt Enerhodar ereignet, in der die Kraftwerksmitarbeiter wohnen.

Der ukrainische Militärgeheimdienst bestätigte den Anschlag und nannte den Toten einen Kollaborateur. Er habe sich an Repressalien gegen Mitarbeiter des AKW beteiligt, die loyal zur Ukraine stehen. Der Mann sei auch Vorsitzender des von der Besatzungsmacht eingesetzten Stadtparlaments in Enerhodar gewesen.

Das Kernkraftwerk Saporischschja, die größte Nuklearanlage Europas, ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt. Die sechs Reaktoren stehen still, müssen aber weiterhin gekühlt und betreut werden. In und um das Werk hat es immer wider Explosionen gegeben, für die beide Seiten sich gegenseitig verantwortlich machen. Mitarbeiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA sind vor Ort und beobachten die Lage.

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