Corona-Krise: Tschechiens Präsident wirft EU „Versagen“ vor

Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat der EU „Versagen“ im Kampf gegen das Coronavirus vorgeworfen.

In einem Interview mit der tschechischen Tageszeitung „Blesk“ (Online) argumentierte er, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe sich ursprünglich gegen das Schließen der Grenzen ausgesprochen.

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Der Staatschef sagte weiter, er sei froh, dass die tschechische Regierung die Grenzen geschlossen habe. Wenn man die Grenzen offen gelassen hätte, hätte dies eine „Explosion einer unvergleichbar stärkeren Pandemie“ bedeutet, so Zeman.

Die Coronavirus-Krise werde die EU „bestimmt schwächen“. Die Pandemie habe deren „Unfähigkeit einer koordinierten Aktion“ gezeigt. Demgegenüber hätten die nationalen Staaten die Fähigkeit, die Pandemie zu bekämpfen, bewiesen.

In Tschechien wurden bis Sonntagvormittag 4.474 Fälle von Coronavirus-Infektionen registriert. 62 Menschen starben, 78 sind wieder geheilt. Bis Mitte April rechnet man mit 8.000 und bis Ende April mit 15.000 Infektionsfällen.

Tschechische Politiker und Experten zeigten sich in den vergangenen Tagen leicht optimistisch, weil es nach ihren Worten gelungen sei, die Pandemie in Grenzen zu halten. Nach Ostern will die Regierung einige Beschränkungen schrittweise aufheben. Gleichzeitig sollte die sogenannte „intelligente Quarantäne“ praktiziert werden, in der man Daten von Handy-Providern und Bankkarten-Gesellschaften nutzen werde, hieß es.

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