Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau im Rahmen ihres jüngsten Gefangenenaustauschs insgesamt 206 Soldaten freigelassen. 103 russische Soldaten seien als Ergebnis eines Verhandlungsprozesses „aus dem vom Kiewer Regime kontrollierten Gebiet zurückgekehrt“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag mit. Im Gegenzug seien Kiew „103 Kriegsgefangene der ukrainischen Armee“ übergeben worden. Eine Bestätigung aus Kiew lag zunächst nicht vor.
Vermittler waren den russischen Angaben zufolge die Vereinigten Arabischen Emirate. Drei Wochen zuvor hatte Russland den Austausch von jeweils 115 Gefangenen ebenfalls nach Vermittlung der VAE bekanntgegeben.
Am Samstag teilte das russische Verteidigungsministerium weiter mit, die in der russischen Region Kursk von ukrainischen Streitkräften gefangen genommenen 103 Soldaten befänden sich nun in Belarus und würden dort „psychologisch und medizinisch“ betreut.
Die am 6. August gestartete ukrainische Überraschungsoffensive in der russischen Grenzregion Kursk hatte Moskau unvorbereitet getroffen, Kiew meldete von dort die Gefangennahme von hunderten russischen Soldaten.
Russischen Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Gefangenen größtenteils um Wehrpflichtige und Grenzschutzbeamte. Russische Wehrpflichtige kämpfen nicht in der Ukraine, sondern absolvieren ihren einjährigen Pflichtwehrdienst im Inland und verfügen in der Regel über keine militärische Erfahrung.
Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 haben beide Länder bereits hunderte Gefangene ausgetauscht.