Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat bei einem Besuch an der Grenze zum Libanon bekräftigt, Israel werde alles unternehmen, um die Hisbollah-Miliz von der Grenze zu entfernen. Sie müsse bis nördlich des Litani-Flusses verdrängt werden, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Außerdem müsse eine künftige Wiederaufrüstung der Miliz zu verhindert werden. „Wir greifen in allen Teilen des Libanons an“, sagte Netanyahu nach Angaben seines Büros.
Ziel sei die sichere Rückkehr der Bürger in ihre Wohnorte im Norden Israels. Außerdem müsse Israel „auf umfassende Weise auf jeden Einsatz gegen uns reagieren“. Ein weiters Ziel sei es, Waffenlieferungen aus dem Iran an die Hisbollah über Syrien zu unterbinden.
Wie das libanesische Gesundheitsministerium Sonntagabend mitteilte, wurden infolge von israelischen Luftangriffen erneut Krankenhäuser beschädigt. Das Regierungskrankenhaus in Tebnine im Südlibanon habe durch Beschuss in der Umgebung schweren Schaden genommen, hieß es. Zugleich seien mindestens zehn Menschen verletzt worden. Sieben von ihnen hätten sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Krankenhaus befunden.
Durch Luftangriffe in der Nähe des Regierungskrankenhauses in Baalbek im Osten des Landes sei es zu Sachschäden an der Klinik gekommen. Das Krankenhaus sei überfüllt mit Patienten und Verwundeten, hieß es.
Vom Gesundheitsministerium hieß es darüber hinaus, dass zwei Rettungshelfer bei einem Angriff im Südlibanon getötet worden seien. Sie gehörten demnach der Islamic Health Association an, dem Rettungsdienst der Hisbollah.
Bei einem Angriff auf einen Vorort der Küstenstadt Sidon seien zudem mindestens drei Menschen getötet und neun verletzt worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht. Insgesamt wurden nach Behördenangaben seit Ausbruch der Gefechte vor mehr als einem Jahr fast 3.000 Menschen im Libanon getötet.