Modi auf historischer Osteuropa-Reise in Polen eingetroffen

Der indische Premierminister Narendra Modi ist im Rahmen einer historischen Osteuropa-Reise am Mittwoch in Warschau eingetroffen. Modi ist der erste indische Regierungschef seit 45 Jahren, der Polen besucht. Am Freitag wird der 73-Jährige dann als erster indischer Premier in die Ukraine reisen.

Modi rief vor seiner Abreise zu einer „Rückkehr zum Frieden“ in der Ukraine auf. Als „Freund und Partner“ Kiews hoffe Indien „auf eine baldige Rückkehr von Frieden und Stabilität in der Region“, schrieb er in Onlinemedien.

Am Mittwoch will Modi zunächst in Polen lebende Inder treffen. Für Donnerstag sind Gespräche mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk und Präsident Andrzej Duda geplant. Polens Vize-Regierungschef Wladislaw Kosiniak-Kamisz sagte, sein Land brauche eine „langfristige Partnerschaft mit Indien“. Polen ist ein enger Verbündeter Kiews.

In der Ukraine will Modi nach eigenen Angaben mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über „Perspektiven für eine friedliche Lösung des aktuellen Ukraine-Konflikts“ sowie eine „Vertiefung der indisch-ukrainischen Freundschaft“ sprechen.

Indien hat es bisher vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen und ruft stattdessen beide Kriegsparteien zum Dialog auf. Zu Russland unterhält das Land seit dem Kalten Krieg enge Beziehungen. Der Kreml gilt als einer der wichtigsten Waffenlieferanten des südasiatischen Landes. Modi hatte Moskau im Juli besucht. Bilder, in denen zu sehen war, wie er Präsident Wladimir Putin umarmte, sorgten bei Selenskyj für Kritik.

Gleichzeitig bemüht sich Indien auch um Sicherheitspartnerschaften mit dem Westen als Bollwerk gegen den Rivalen China. Indien gehört etwa gemeinsam mit den Vereinigten Staaten, Japan und Australien zur sogenannten Quad-Gruppe, die sich gegen den wachsenden Einfluss Chinas im asiatisch-pazifischen Raum positioniert.

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