Orbán kündigt Regierungsumbildung an

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat eine Regierungsumbildung angekündigt. Grund sei, dass der Posten des Zentralbankchefs „leider am 1. März frei wird“, teilte Orbán am Sonntag in einem Facebook-Eintrag mit. „Es ist klar, dass derjenige, der diesen Posten übernimmt, nicht der (für Wirtschaft und Staatsfinanzen zuständige) Chefminister sein kann, um es offen zu sagen“, sagte Orbán in Anspielung auf seinen langjährigen Finanzminister Mihály Varga.

Varga gilt als Favorit für die Nachfolge von Orbáns altem Verbündeten György Matolcsy als Chef der Zentralbank, während Wirtschaftsminister und Ex-Notenbanker Márton Nagy die Verantwortung für die öffentlichen Finanzen in einem zusammengelegten Ministerium für Wirtschaft und Staatsfinanzen übernehmen könnte. Matolcsy steht seit 2013 an der Spitze der ungarischen Notenbank. Zuvor war er Wirtschaftsminister gewesen. In dieser Funktion hatte ihn damals Varga beerbt, der nun wohl wieder in seine Fußstapfen treten dürfte.

Orbán ist seit 2010 im Amt. Er kämpft darum, die ungarische Wirtschaft aus der Rezession des letzten Jahres zu führen. Die Inflation stieg im ersten Quartal auf über 25 Prozent und ist damit die höchste in der Europäischen Union. Orbán und Notenbankchef Matolcsy geben einander die Schuld für den Preisanstieg.

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