Papst Franziskus hat in einem Beitrag für die römische Tageszeitung „Il Messaggero“ (Mittwochausgabe) die besondere Bedeutung des Heiligen Jahres hervorgehoben, das am 24. Dezember beginnt. Das Heilige Jahr, eines der wichtigsten Ereignisse der römisch-katholischen Kirche, findet in der Regel alle 25 Jahre statt. Es wird erwartet, dass etwa 30 Millionen Pilger nach Rom reisen, um für die Vergebung ihrer Sünden zu bitten.
„Die Stadt Rom wird der ganzen Welt die besondere Schönheit der christlichen Geschichte zeigen, die sie geprägt hat und die sich nicht nur durch den Glanz der Kunst, sondern auch und vor allem durch die Prophezeiung der Aufnahme und der Brüderlichkeit auszeichnet“, schrieb der Papst.
Italienische Politik sieht große Bedeutung von Pilgerjahr
Für den Präsidenten der Republik, Sergio Mattarella, wird das Jubiläum „ein außerordentliches Ereignis des Friedens, der Vergebung und der Befreiung gemäß der jüdischen und christlichen Tradition“ sein und „im Jahr 2025 aufgrund der ernsten internationalen Lage, die von Kriegen, Konflikten, Spannungen und Instabilität geprägt ist, die überall Armut, Angst und Leid hervorrufen, unweigerlich eine universelle Bedeutung erlangen“.
Laut der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist das Jubiläum „ein Termin, der Italien und die Welt daran erinnert, dass Rom nicht nur eine weitere Stadt ist, sondern das Zentrum des Christentums“. Die Ministerpräsidentin erinnerte in ihrem Beitrag für die Tageszeitung daran, dass das Heilige Jahr Teil einer jahrhundertealten religiösen Tradition ist.
„In der Geschichte Europas und darüber hinaus war die Jubiläumswallfahrt nie ein Randereignis, sondern ein Element, das zur Herausbildung der Besonderheiten unserer Zivilisation beigetragen hat. Europa ist auch um die Pilgerwege herum entstanden“, betonte sie.
Franziskus öffnet am 24. Dezember die Bronzetür des Petersdoms
Das katholische Jubiläumsjahr beginnt am 24. Dezember, wenn der Papst die Bronzetür des Petersdom öffnet, die für die Katholiken das Tor zur Erlösung symbolisiert und normalerweise verschlossen ist. Die Heiligen Pforten der drei anderen großen Basiliken Roms werden in den folgenden zwölf Tagen geöffnet, und das Ereignis endet am 6. Jänner 2026, wenn die Pforte des Petersdoms geschlossen wird.
Das Jubiläumsjahr wird die Gesundheit von Franziskus auf die Probe stellen, der am 17. Dezember 88 Jahre alt geworden ist und in den letzten Monaten wiederholt unter Problemen gelitten hat, darunter eine Unterleibsoperation und regelmäßige Grippe-Erkrankungen. Seit 2013 ist er das Oberhaupt der katholischen Kirche mit ihren fast 1,3 Milliarden Mitgliedern.
Die Stadt Rom bereitet sich indes auf den erwarteten Pilgeransturm vor und nutzt ein Budget von vier Milliarden Euro, um die Stadt für Besucher zu modernisieren. Gebaut wird inzwischen an der U-Bahn-Linie C. Die Stadt leidet seit langem unter einem schlechten öffentlichen Nahverkehr, die Straßen sind mit Schlaglöchern übersät.