Landesweiter Luftalarm wegen Raketenbedrohung in der Ukraine

Wegen drohender Raketenangriffe ist in der Ukraine nach Angaben des Militärs im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. „Aufgrund einer Raketenbedrohung wurde für das gesamte Territorium der Ukraine Luftschutzalarm ausgerufen“, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. In weiteren Nachrichten erklärte sie, es seien Raketen entdeckt worden, die auf Charkiw, Odessa und acht andere Regionen gerichtet seien.

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko erklärte auf Facebook, die Energieinfrastruktur sei „massiven feindlichen Angriffen“ ausgesetzt. „Angriffe auf Energieanlagen finden in der ganzen Ukraine statt“, führte er aus. Der Betreiber des nationalen Stromnetzes DTEK führte nach eigenen Angaben Notstromabschaltungen vor allem in Kiew, Odessa und Dnipro aus.

Gegenseitiger Beschuss zuletzt verstärkt

Russland und die Ukraine hatten in der vergangenen Woche ihren gegenseitigen Beschuss verstärkt, nachdem Kiew nach einer Freigabe aus Washington vergangene Woche erstmals Ziele innerhalb Russlands mit US-Raketen des Typs ATACMS angegriffen hatte. Der Kreml reagierte darauf mit dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete.

Zuvor hatten Medien bereits berichtet, dass es in der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Explosionen gegeben haben soll. Wie das ukrainische Nachrichtenportal „Zerkalo Tyzhnya“ und andere lokale Medien berichteten, soll es sich um einen Angriff mit Marschflugkörpern handeln. Offizielle Bestätigungen dafür gibt es noch keine.

Russland meldet Einnahme von Nova Illinka nahe Kurachowe

Wie das Verteidigungsministerium in Moskau meldete, hat Russland die Siedlung Nova Illinka in der Nähe der umkämpften Stadt Kurachowe in der ostukrainischen Region Donezk eingenommen. DeepState, eine ukrainische Analysegruppe mit militärischen Kontakten, hatte bereits vor mehr als einer Woche von der Einnahme durch russische Truppen berichtet. Die ukrainische Armee hingegen erwähnte Nova Illinka in ihren täglichen Berichten nicht.

Analysten und Kriegsblogger berichteten unterdessen von schnellen russischen Vorstößen in der Ostukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete in seiner nächtlichen Videoansprache die Gebiete um Kurachowe und Pokrowsk als „Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe des Konflikts“.

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