Terrorverdächtiger Islamist in Serbien erschossen

Serbien: Polizei tötete bei Schusswechsel radikalisierten Mann - Dieser hatte Eid auf den IS geleistet

Die serbische Polizei hat in der südserbischen Stadt Novi Pazar einen terrorverdächtigen serbischen Islamisten bei einem Schusswechsel getötet. Der Mann habe sich der Festnahme durch die Polizei entziehen wollen und das Feuer auf die Beamten eröffnet.

Das berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf das Innenministerium. Diese erwiderten demnach das Feuer und erschossen den Mann.

Der Terrorverdächtige gehörte der Volksgruppe der Bosniaken an, die sich zum Islam bekennt. Er geriet den Berichten zufolge ins Fadenkreuz der Ermittler, weil er jenen zum Islam konvertierten Serben bei sich beherbergt hatte, der am 29. Juni mit einer Armbrust einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad angriff.

Der nunmehr getötete mutmaßliche Komplize des damaligen Angreifers war Ende der 2000er-Jahre wegen Angriffen auf Polizisten und wegen Terrorplanungen zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Er bekannte sich zum Wahhabismus, einer aus Saudi-Arabien stammenden ultrakonservativen Richtung des Islam. Zuletzt leistete er in einem Video, das er auf Telegram veröffentlichte, einen Eid auf die Terrororganisation Islamischer Staat.

Die Bosniaken, die die Mehrheitsbevölkerung im benachbarten Bosnien-Herzegowina stellen, machen etwa zwei Prozent der Bevölkerung Serbiens aus. Novi Pazar ist die größte Stadt der Region Sandschak, in der sie hauptsächlich leben.

Die Bosniaken hängen in großer Mehrheit einem moderaten Islam an. Eine kleine Minderheit hat sich radikalisiert und bekennt sich zum Wahhabismus.

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