Ginge es nach der Zahl und dem Einfluss der prominenten Unterstützer, hätte die Demokratin Kamala Harris den Sieg bei der US-Präsidentenwahl schon in der Tasche. Ihr republikanischer Kontrahent Donald Trump ist sich wohl selbst Promi genug, auch wenn er jüngst durchaus schwergewichtige Unterstützung bekommen hat. Ein Überblick:
Harris-Unterstützer
TAYLOR SWIFT (34) – Der Pop-Superstar hat sich unmittelbar nach dem einzigen TV-Duell von Harris und Trump in einem Instagram-Post hinter die Demokratin gestellt. Sie präsentierte sich dabei als „kinderlose Katzenfrau“, in Anspielung auf eine despektierliche Äußerung von Trumps Vize J.D. Vance. Ihre Entscheidung begründete Swift unter anderem mit dem Eintreten von Harris für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen. Als ehemalige Country-Sängerin erreicht Swift auch konservative Wählerschichten, vor allem aber jüngere Bürger, die eher als politikfern gelten und nur schwer für Wahlen zu mobilisieren sind.
BRUCE SPRINGSTEEN (75) – Die Rock-Legende greift für Harris zur Gitarre und tritt im Rahmen von Wahlkampfveranstaltungen in Atlanta und Philadelphia gemeinsam mit Ex-Präsident Barack Obama auf. Dies ist schon fast Tradition, hatte er doch im Jahr 2008 ein Konzert für Obama und acht Jahre später eines für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton gegeben.
EMINEM (52) – Auch der Real Slim Shady steht auf der Seite der Demokratin. Der Rapper stammt aus Detroit und könnte Harris entscheidende Stimmen in dem wichtigen Swing State Michigan liefern. Gemeinsam mit Ex-Präsident Obama bestritt er kürzlich eine Wahlkampfveranstaltung in seiner Heimatstadt und hob die Bedeutung der Wahl hervor, weil es um Meinungsfreiheit und andere Grundrechte gehe. Obama rappte danach eine Passage aus Eminems Hit „Lose Yourself“.
PINK (45) – Die Sängerin trat gemeinsam mit ihrer Tochter Willow bereits am Nominierungsparteitag der Demokraten im August auf, und zwar mit dem Song „What about us“. Pink begründete ihre Unterstützung frauenpolitisch. „Ich bin dankbar, dass Frauen eine Stimme bekommen. Wir sollten uns immer Gehör verschaffen“, sagte die aus dem Swing State Pennsylvania stammende Sängerin, die sich schon vor fast zwei Jahrzehnten mit ihrem Song „Dear Mr President“, einem offenen Brief an den damaligen republikanischen Amtsinhaber George W. Bush, politisch eindeutig positioniert hatte.
LIZZO (36) und USHER (46) – Die beiden Rapper warben mit Wahlkampfauftritten in Swing States für die Demokratin. Lizzo rührte in ihrer Heimatstadt Detroit die Werbetrommel. Es sei „verdammt noch einmal an der Zeit“, dass die USA endlich eine Präsidentin bekommen. „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“, sagte Usher in Atlanta, wo er seine Musikkarriere begonnen hat. Der R&B-Star hatte seiner Karriere im Februar als Star der Halbzeitshow beim Super Bowl, dem Finalspiel der amerikanischen Footballliga, einen Schub gegeben.
Trump-Unterstützer
ELON MUSK (53) – Der als Elektroautoproduzent zum reichsten Mann der Welt gewordene gebürtige Südafrikaner hat sich im Sommer offen hinter Trump gestellt und ihn auch zurück in sein sozialen Netzwerk X (vormals Twitter) geholt. Ein „Interview“ und Wahlkampfauftritt mit dem Ex-Präsidenten waren Musk nicht genug: Er gründete auch einen „Super PAC“, der sein Geld über ein Lotteriesystem verteilt. Wer an der Verlosung von einer Million Dollar täglich teilnehmen will, muss in einem von sieben Swing States für die Wahl registriert sein und auch eine Petition für Meinungsfreiheit und das Tragen von Schusswaffen unterschreiben.
KID ROCK (53) – Der auf einer Ranch in der konservativen Hochburg Tennessee lebende Musiker hat sich ganz Trump verschrieben. Er war nicht nur Star des republikanischen Nominierungsparteitags, sondern tourt auch unter dem Motto „Make America Rock Again“ durchs Land. Am Höhepunkt seiner Karriere zur Jahrtausendwende vor allem für Gute-Laune-Songs („All Summer Long“) bekannt, dürfte ihn das Zusammenfallen von Pandemie und Lebensmitte etwas verbittert haben. So griff er zur Waffe und durchsiebte Bierdosen, nur weil seine Lieblingsbiermarke Bud mit einer Transgender-Frau wirbt.
KANYE WEST (47) – Der Rapper ist ein zwiespältiger Unterstützer Trumps, und das nicht nur, weil er vor vier Jahren selbst mit einer Präsidentschaftskandidatur liebäugelte. Kanye West hat nämlich seit Jahren mit psychischen Problemen zu kämpfen und sorgte etwa mit antisemitischen Ausfällen für Aufregung. Er ist auch ein Bewunderer des russischen Machthabers Wladimir Putin. Adidas, Gap und Balenciaga beendeten wegen der wiederholten Eskapaden die Zusammenarbeit mit Kanye West. Noch als Präsident hatte Trump den Rapper im Weißen Haus empfangen, offenbar im Versuch, sich bei der schwarzen Bevölkerung beliebt zu machen. Kürzlich sagte Trump über Kanye West, er sei „ein wirklich netter Kerl“ mit einem „guten Herzen“, der sich aber immer wieder in Schwierigkeiten bringe.
HULK HOGAN (71) – Der legendäre Wrestler sorgte für das größte Aufsehen beim Republikaner-Parteitag, indem er ein schwarzes T-Shirt zerriss und ein knallrotes, ärmelloses Shirt mit Trumps Wahlkampflogo zum Vorschein brachte. „Donald Trump ist der Stärkste von allen“, sagte er. Die Unterstützung ist für Harris besonders schmerzhaft, machte der 70-Jährige doch noch im Jahr 2011 für den Demokraten Barack Obama gute Stimmung.
BILLY RAY CYRUS (63) – Anders als seine mittlerweile weitaus bekanntere und erfolgreichere Tochter Miley Cyrus ist der aus der Republikaner-Hochburg Kentucky stammende Country-Sänger („Achy Breaky Heart“) ein strammer Unterstützer Trumps. „Billy Ray Cyrus ist hier. Er ist ein konservativer Typ, und ich habe ihm gesagt: ‚Wie konntest Du so eine liberale Tochter bekommen?‘“, stachelte der Republikaner den Sänger bei einer Wahlkampfveranstaltung im Juli auf. Cyrus begründete seine Unterstützung für Trump damit, dass er ein „stolzer Amerikaner“ sei. Und er spielte auch beim Begräbnis für den Feuerwehrmann Corey Comperatore, der nach seinem Tod beim missglückten Anschlag auf Trump von dessen Bewegung als Märtyrer verheert wird.