Händeringend sucht die Wirtschaft nach Fachkräften, und auch die Senioren hat man dabei im Auge. Doch der immer wieder wieder geäußerte Stoßseufzer, man möge das Arbeiten über das Pensionsantrittsalter hinaus finanziell attraktiver machen, stößt bei den Senioren selbst gar nicht so sehr auf Gehör.
Der OÖ Seniorenbund jedenfalls hat am Freitag eine IMAS-Umfrage präsentiert, derzufolge gerade einmal ein knappes Fünftel der befragten Über-Sechzigjährigen am Arbeiten in der Pension interessiert ist. Sieben von zehn Senioren, die bereits in Pension sind, haben kein Interesse, zu arbeiten — weder in Vollzeit, geringfügig oder in Teilzeit.
Auch bemerkenswert: Aus finanziellen Gründen möchte bloß ein Viertel der Arbeitswilligen tatsächlich über das Pensionsalter hinaus beruflich tätig sein.
Laut der von Seniorenbund-Landesobmann Josef Pühringer, SB-Landesgeschäftsführer Franz Ebner und IMAS-Chef Paul Eiselsberg vorgestellten Umfrage gibt es für die Generation 60+ in Oberösterreich jedenfalls vordringlichere Probleme. So sehen 62 Prozent im Klimawandel eine sehr oder eher große Bedrohung, für jeweils rund zwei Fünftel sind zudem Kriege und Konflikte, die Teuerung, der Flüchtlingsstrom und die Abschaffung des Bargeldes starke Sorgenthemen.
Apropos Sorgen: Insgesamt sehen aktuell 42 Prozent der Senioren mit Sorge den nächsten zwölf Monaten entgegen, 31 mit Skepsis und nur 25 Prozent mit Zuversicht. Im Vergleich zum Mai 2023 ist der sorgenvolle Blick aber leicht gesunken, die Zuversicht leicht gestiegen.
Was das Finanzielle betrifft, sagen übrigens 56 Prozent der Befragten, die Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der Teuerung tatsächlich zu einer finanziellen Entlastung geführt haben.
Pensions-Forderungen
Was nichts daran ändert, dass es insbesondere in Sachen Pensionen unverändert drei wesentliche Forderungen gibt: Es müsse eine Wertsicherung der Pensionen geben, eine Schutzklausel auch für 2025 und das Ende der Aliquotierung der ersten Pensionsanpassung.
Auch Peter Kostelka, Präsident des roten Pensionistenverbands, sieht darin vorrangige Forderungen an die Bundesregierung. Auch die Festlegung der Pensionsanpassung für 2025 mahnt Kostelka ein. Auch ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann schlug am Freitag in diese Kerbe.
Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hatte Anfang Juli im Nationalrat eine gemeinsame Lösung für die Themen Anpassung, Aliquotierung und Schutzklausel angekündigt. Im nächsten Monat werde man die für die Erhöhung relevante Teuerung kennen, dann werde man fristgerecht eine gemeinsame Vereinbarung vorlegen.
Von Markus Ebert